"Es war klar, dass sich in diesem teuren Beratungssegment nicht alle werden halten können", sagt Hans-Joachim Popp, CIO des DLR (siehe Seite 53). Popp kennt sowohl Gartner als auch Meta Group, genutzt hat er vor allem die Strategieberatung der beiden Anbieter. "Gartner hat die besseren Leute" lautet eine seiner Erfahrungen. Dafür war Meta Group wesentlich günstiger.
Nach der Übernahme ist fraglich, ob die Marke Meta Group überlebt, ob Preise und Standards angeglichen werden, ob der regionale Fokus des Unternehmens Bestand hat, aber auch, ob tatsächlich alle Kunden nun umsatteln werden. Glänzen beide Firmen vor allem darin, andere ins Rampenlicht zu zerren, halten sie sich zum eigenen Geschäft lieber bedeckt. Gerüchten zufolge wurde nun ein "Integrations-Team" gebildet, das die künftige Zusammenarbeit in Europa noch ausloten soll.
Entscheidung verschoben
Eines steht jetzt schon fest: "Für die Anwender ist es eine Alternative weniger in einem Markt, der ohnehin schon wenig Wahlmöglichkeiten bietet", sagt Torsten Niemietz, CIO der Nordzucker AG. Ihn überraschte die Nachricht, als er gerade die Angebote für eine IT-Strategieberatung verglich. Sorge bereitet ihm die Fusion nicht. Ärgerlich ist, dass sich beide Häuser ihre Kunden nicht informieren. Da allerdings die Planung für 2005 stehe, so Niemietz, verschiebt er seine Entscheidung. "Wir werden die Entwicklung in Ruhe verfolgen."
Auch Andreas Resch, CIO der Bayer AG, bleibt gelassen. Er arbeitet seit längerem mit beiden Firmen zusammen. Grundsätzlich beobachtet er den Kauf mit Skepsis, da er zu einer "Verarmung" der Landschaft führe. Doch die konkrete Arbeit mit den Beratern wird seiner Meinung nach wenig vom Zusammenschluss berührt. Resch: "Zunächst kommt es auf die jeweilige Person und erst in zweiter Instanz auf die Firma an."