Nach dem Vorbild der Prüfverfahren von IHE (Integrating the Healthcare Enterprise) wurde die Interoperabilität der Systemlösungen an typischen Anforderungen regionaler Gesundheitsnetzwerke nachgewiesen. Dafür wurden vom Fraunhofer ISST rund 30 Szenarien mit fiktiven Ärzten, Patienten und Einrichtungen definiert.
Die Szenarien umfassten sowohl den Zugang autorisierter Ärzte und Organisationen auf individuelle Fallakten als auch den Zugriff auf verteilt vorgehaltene Patientendaten in verschiedenen Kliniken sowie das dezentrale Bearbeiten von Fallakten aus Arztpraxen.
Entsprechend der Szenarien sind für alle industriellen Systemlösungen verschiedene Konformitätsstufen vorgesehen:
Client Kompatibilität: Aus dem System des Herstellers heraus kann auf eine Fallakte, die in einem anderen System gepflegt wird, lesend und schreibend zugegriffen werden.
Services Kompatibilität: Fallakten in einem System dieser Stufe können aus Systemen der Stufe Client Kompatibilität gesucht und bearbeitet werden.
Peer-to-Peer Kompatibilität: Systeme dieser Stufe sind zusätzlich in der Lage, sich mit anderen Systemen dieser Konformitätsstufe nach einem Peer-to-Peer Modell zu vernetzen. Auf diese Weise können Ärzte auf Daten in verschiedenen Einrichtungen zugreifen.
Peer-to-Peer Vernetzung
Durch die Möglichkeit einer Peer-to-Peer Vernetzung von Fallakten-Systemen können Ärzte über einen eFA-Zugangspunkt eines beliebigen Krankenhauses einheitlich auf sämtliche Daten in allen vernetzten Krankenhäusern zugreifen, zu denen sie entsprechend der Einwilligungen ihrer Patienten berechtigt sind. Hiermit wird der Schritt von einfachen Zuweisernetzen zu regionalen Versorgungsverbünden aus mehreren Kliniken und Ärztenetzen vollzogen.