Bereits ab April sollen alle sächsischen Ärzte ein neues Lesegerät erhalten. Laut Ärztekammer hat die Gematik Sachsen als erstes Land ausgewählt, weil es sich um ein Flächenland handelt und bereits Test-Ergebnisse aus der Region Löbau-Zittau vorliegen.
Der Präsident der sächsischen Landesärztekammer, Jan Schulze, kritisierte das Vorhaben. Die elektronische Gesundheitskarte sei bis heute noch nicht in vollem Umfange erprobt. Das schlecht vorbereitete Experiment sei abzulehnen. Eine Einführung könne deshalb frühestens und nur bei guter Vorbereitung erst Ende 2009 erfolgen.
Zuletzt hatten Ärzte und Datenschützer den Stopp der elektronischen Gesundheitskarte gefordert und auf die Milliardenkosten verwiesen. Allerdings kommt die Einführung ohnehin nur schleppend voran: Frühestens in der zweiten Hälfte dieses Jahres wird sie in ein oder zwei Bundesländern ausgegeben und bietet vorerst nicht mehr Funktionen als die jetzige Versichertenkarte, wie die zuständige Gesellschaft Gematik bestätigte.
Die Einführung der Karte, die mit der Gesundheitsreform 2003 gesetzlich verankert wurde und die praktisch jeder in der Bundesrepublik bekommen soll, zieht sich bereits über mehr als fünf Jahre hin. Inzwischen wird sie in acht Regionen mit jeweils einigen Tausend Versicherten getestet.