Der Hersteller EMC, der alles auf die Karte Cloud Computing – inklusive Virtualisierung und Big Data – setzt, will selbst ein leuchtendes Fanal setzen. Wie der oberste Marketing-Manager Chuck Hollis mit dem ihm eigenen Pathos in Frankfurt verkündete, habe man die eigene Firma bereits komplett technologisch umgebaut: Statt Konsolidierung auf der Hardware-Ebene gehe es nun um die Transformation sämtlicher Geschäftsprozesse, unterstützt durch die dienende Rolle der IT. Hollis: "Data is the new oil!“
Und diese verborgenen Schätze müsse man nun in jeder Firma an die Oberfläche bringen, so wie es vor über hundert Jahren der Erdölindustrie gelungen sei. Werkzeuge dafür: das ganze Spektrum an Werkzeugen aus dem Baukasten der IT-Tools. Vornedran natürlich Virtualisierung bei Servern, Storage und Netzwerken, dann die neuen filigranen Zuteilungs- und Abrechnungsprozesse, wie sie mit internen Cloud-Services möglich sind. Und schließlich das Datenöl, das sich in allen Unternehmensabteilungen angesammelt habe.
Deutschland-Geschäftsführerin Bendiek zurückhaltender
Für die leisen Töne in Frankfurt sorgte die Deutschland-Geschäftsführerin Sabine Bendiek. Sie präsentierte die Ergebnisse einer Umfrage, die man anlässlich der Internet-Anmeldung für das Frankfurter Forum durchgeführt hatte. Es ging um eher allgemein gehaltene Einschätzungen zum Verhältnis von Business und IT. Was von EMC jetzt als "Transformation“ bezeichnet wird, war vor ein paar Jahren schon einmal als "Alignment von Business und IT“ hoffähig gewesen, soll sich aber erst jetzt so richtig durchsetzen.
Nun also Transformation. Für EMC ist die Sicht der Dinge klar: Transformation ist von 52 Prozent der befragten deutschen Unternehmen und Organisationen gewollt, stehen sie doch "vor Veränderungen in den nächsten zwölf Monaten“.
Das Stimmungsbild, das sich aus der Umfrage ergibt, umfasst folgende Komponenten:
Ergebnisse der EMC-Umfrage
45 Prozent der Befragten sehen die Umsatzsteigerung als "Top-Priorität“ an, denken also in Wachstumskategorien und nicht mehr ausschließlich an Kostensenkung, wie es bisher der Fall war. Die IT-Funktion werde sich bei 46 Prozent der Befragten in den nächsten zwölf Monaten verändern: Die Unternehmen seien offen für neue Technologien und auch bereit, dafür zu investieren. Die Befragten gaben ferner zu 58 Prozent an, dass sich ihre IT-Prioritäten an den Anforderungen und Zielen ihrer Organisation ausrichten würden. Die dienende Rolle der IT soll damit den geschäftlichen Anordnungen gerecht werden.
Als besonders überraschend in diesem Zusammenhang muss allerdings gelten: Laut EMC betrachten 45 Prozent der Unternehmen Cloud Computing als "wichtigste IT-Priorität“. Für den Hersteller kommt dies einer Bestätigung der eingeschlagenen Cloud- und Virtualisierungsstrategie gleich. Unabhängige Beobachter der Szene wie die Analysten von Gartner, Forrester oder IDC kommen zu einer vorsichtigeren Einschätzung und warnen teilweise vor zu viel Optimismus.
EMC ist sich jedoch sicher: "Innovative Technologien wie Cloud Computing (47 Prozent) und Big Data (33 Prozent) werden in den nächsten drei Jahren neue Rollen und Verantwortlichkeiten in IT-Abteilungen schaffen.“
EMC sieht Licht am Himmel für Cloud-Services
An der Online-Befragung beteiligten sich 245 Teilnehmer des Forums, also etwa ein Fünftel der 1200 Besucher, die die Anmeldeprozedur im Internet absolvierten. Das Panel setzte sich laut EMC aus Geschäftsführern, IT-Verantwortlichen, IT-Managern, IT-Administratoren, technischen Architekten und Data Scientists von deutschen Unternehmen zusammen.
Sabine Bendiek, Geschäftsführerin von EMC Deutschland, hat keine Zweifel: "Die Studie belegt, dass Unternehmen und Organisationen in Deutschland zunehmend ihre IT und Geschäftsprozesse verändern und optimieren, um die Vorteile von Cloud Computing und der Analyse großer Datenbestände nutzen zu können.“