Wie viele Krankenhäuser stand auch das Klinikum Wels-Grieskirchen in Österreich vor der Herausforderung, der beständig zunehmenden Flut an Patienteninformationen, Behandlungshistorien und administrativen Daten Herr zu werden. So rechnete die IT-Abteilung bis zum Jahr 2015 mit einem Anstieg des abzuspeichernden Volumens um den Faktor zwanzig.
Die Ursachen der Datenflut liegen auf der Hand: Um ihre ärztlichen Aufgaben und die Pflege zu bewältigen, sind die Krankenhäuser rund um die Uhr auf die Verfügbarkeit der digital gespeicherten Daten angewiesen. Dies betrifft Patienteninformationen auf verschiedenen Ebenen, angefangen von administrativen über behandlungsspezifische Angaben bis hin zu Röntgen- und CT-Bildern. Alles soll idealerweise zu jedem beliebigen Zeitpunkt direkt abrufbar sein.
Auf dem Markt für Speicher- und Archivierungssysteme sind dafür unterschiedliche Lösungen vorhanden, von kostengünstigen Einsteigerangeboten auf iSCSI-Basis bis hin zu ausgefeilten abgetrennten Speichernetzen (Storage Area Networks oder SANs), die mit schnellen und zuverlässigen, aber teureren Fibre-Channel-Leitungen arbeiten.
Gemeinsam ist diesen Lösungen heute, dass sie alle auf der Grundlage von Festplatten arbeiten. Tape-Systeme sind als Alternative nach wie vor vorhanden, werden aber nur noch selten als langfristiges Archivmedium eingesetzt. Der Hauptgrund dafür liegt in den umständlichen Prozeduren, Daten bei Bedarf wieder in die Platten- und Server-Systeme zurückzuspielen. Außerdem müssen die ursprünglich verwendeten Bandspeicher noch nach Jahrzehnten einsatzfähig sein.
Dies würde aber nur in den seltensten Fällen klappen, da entweder die Geräte nicht mehr lauffähig sind oder die eingesetzte Software Probleme bereitet. Das notwendige Wissen um das Funktionieren von Hardware und Software entschwindet in dem Maße, wie ehemalige Mitarbeiter in Rente gehen oder aus sonstigen Gründen die Organisation verlassen.
Um dem für 2015 prognostizierten starken Datenwachstum frühzeitig zu begegnen, suchte das IT-Management nach einer Lösung mit hoher Speicherdichte und -kapazität, die sich gut ausbauen lässt. Man entschied sich schließlich für ein MAID-System des Herstellers Nexsan. Bei MAID (Massive Array of Idle Disks) werden je nach Beanspruchung einzelne Festplatten des Systems automatisch ab- und später wieder zugeschaltet, was sich auch deutlich beim Energieverbrauch niederschlägt.
Vor allem die steigende Komplexität, die mit einem PACS-System (Picture Archiving and Communication System) erfassten medizinischen Bilder und Patienteninformationen langfrist zu archivieren und zu verwalten, stellte sich für das Klinikum als besonderes Problem dar. So erzeugt ein kompletter Scan mit einem Computertomographen in etwa ein halbes GByte an Rohdaten. Selbst nach der Bearbeitung und Auswahl bleiben Dateien mit im Schnitt weit über 50 MByte übrig, was sich angesichts des Patientendurchlaufs sehr schnell zu einem sehr großen Datenbestand auswächst.
PACS-System steigerte die Komplexität
Die Nutzung bildgebender Technologien im medizinischen Umfeld verursacht generell ein hohes Datenvolumen, wobei die Bandbreite von circa einem MByte für Ultraschalluntersuchungen bis hin zu 150 MByte oder mehr bei einer Mammographie reicht. Als Faustregel gilt, dass ein Krankenhaus mit 1.000 Betten – das Klinikum Wels-Grieskirchen zählt 1.328 Betten – Daten von ungefähr 100.000 Bilder pro Jahr bewältigen muss. PACS-Systeme sind deshalb ein gutes Beispiel dafür, wie mit weiteren IT-Komponenten – in diesem Fall ein Plattensystem – zusätzliche Rationalisierungs- und Einspareffekte zu erzielen sind.
MAID-Systeme sind allerdings nicht die einzige Lösung, die sich in einem solchen Umfeld empfiehlt. So bietet EMC mit dem Clariion-Speichersystem eine Alternative an, die gerne auch für langfristig zu speichernde Daten und für Archivierung eingesetzt wird.