In Unternehmen wachsen die Menge, die Vielfalt und die Granularität an strukturierten wie auch an unstrukturierten Daten und Informationen rasant.
Keine klare Sicht auf Daten
Doch in 53 Prozent der Firmen treffen Manager wichtige Entscheidungen immer noch weitgehend im Blindflug. Ihnen fehlen eine klare Sicht auf organisationsübergreifende Daten und Informationen sowie exakte Auswertungen zum laufenden Geschäft.
Auch Geschäftsbereiche, wie etwa wie Marketing, Vertrieb, Finanzbuchhaltung, Personalwesen und IT, beklagen erhebliche Informationsdefizite und eine zu geringe Datentransparenz.
Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Breaking away with Business Analytics and Optimization" für die das IBM Institute for Business Value weltweit 400 Manager und IT-Leiter befragte. In vielen Fällen fehlen dem Management und den Fachbereichsleitern grundlegende IT-Voraussetzungen, um vorhandene Daten und Informationen besser nutzen sowie umfassend auswerten zu können.
Fehlende Daten-Integration
Dabei stellte die Untersuchung erhebliche Unterschiede zwischen wachstumsstarken Firmen und der weniger erfolgreichen Konkurrenz fest. Eine wichtige Voraussetzung für aussagekräftige Datenanalysen ist eine effiziente Datenkontrolle, etwa auf der Basis eindeutiger und unternehmensweit akzeptierter Datendefinitionen.
42 Prozent der als "Top Performer" identifizierten Firmen haben entsprechende Richtlinien zur Datenhaltung (Daten-Governance) umgesetzt, jedoch nur 14 Prozent der "Low Performer".
65 Prozent der erfolgreichen Unternehmen nutzen Lösungen für die Datenintegration, 60 Prozent Content-Management-Systeme und 55 Prozent Anwendungen für das Management von Stammdaten. Von den weniger erfolgreichen Firmen setzen im Schnitt nur ein Viertel entsprechende Systeme ein.
Mehr Überblick durch Dashboards
Knapp drei Viertel der wachstumsstarken Firmen können sich Ergebnisse von Datenanalysen grafisch übersichtlich in Dashboards und Visualisierungs-Tools anzeigen lassen. Bei der erfolglosen Konkurrenz sind es nur knapp 17 Prozent, und damit viereinhalb Mal weniger.
45 Prozent der Top-Performer verbessern ihre Unternehmensplanung durch den Einsatz analytischer Werkzeuge sowie von Prognose-Software, dagegen nur 17 Prozent der Low-Performer. Ein Business Rules Management führen 55 Prozent der erfolgreichen Betriebe durch.
Künftige Umsätze genau prognostizieren
Durch Stammdaten-Integration sowie durch den Einsatz von Analyse-Software und Prognose-Programmen erzielen leistungsstarke Organisationen vielfältige Geschäftsvorteile.
Zum einen sind sie im Vergleich zur weniger erfolgreichen Konkurrenz in der Lage, Geschäftsprozesse nachhaltig zu verbessern. Zugleich passen sie sich flexibel an neue Marktanforderungen an und können neue Geschäftschancen besser wahrnehmen. Das sagten rund ein Drittel der Top-Performer. Nur 1,5 Prozent der weniger erfolgreichen Firmen sieht sich dazu ebenfalls in der Lage, doch ist der Aufwand dafür ungleich höher.
Zum anderen können knapp 23 Prozent der Erfolgsfirmen künftige Umsätze und Auftragseingänge relativ genau prognostizieren und dadurch die Effizienz ihrer Absatz- sowie Kapazitätsplanungen erhöhen. Nicht zuletzt können bei einem Viertel der Top-Performer Mitarbeiter für ihre jeweiligen Arbeitsgebiete selbstständig Datenanalysen durchführen und dadurch Entscheidungen schnell treffen. Zum Vergleich: Bei den Low Performern sind es lediglich 1,5 beziehungsweise 4,4 Prozent.
Ein wenig überraschendes Ergebnis der Umfrage ist, dass 62 Prozent der erfolgreichen Betriebe in der Lage sind, ihre Organisation, Unternehmenskultur sowie die Geschäftsprozesse rasch an neue Anforderungen anzupassen.