Die Jury des Wettbewerbs "CIO des Jahres" zeichnet Eon-IT-Chef Sebastian Weber und sein Team als Sieger in der Kategorie "Großunternehmen" aus.
CIO des Jahres 2024 - Sieger in der Kategorie Großunternehmen
Acht Rechenzentren abgeschaltet
Pro Jahr werden mehr als 5.000 Tonnen CO2-Äquivalente eingespart
"Wir führten die größte Cloudifizierung der Industrie durch," berichtet Sebastian Weber, CIO von Eon, von dem 2021 gestarteten Projekt. Es ist Teil der übergreifenden Digitalisierungsstrategie.
Die Energiewelt sei laut Weber im Wandel. Aus zentralen Systemen werde eine Welt mit Millionen dezentraler Energieanlagen, die Energie verbrauchen und produzieren. "Wir digitalisieren das gesamte System. 2023 hat Eon die einmillionste erneuerbare Anlage in Deutschland angeschlossen, was eine robustere Netzlösung erfordert. Nur eine umfassende Cloudifizierung stellt die Basis bereit, die Innovationen für die Energiewende ermöglicht, die digitale Transformation unter anderem mit KI beschleunigt, sowie die gestiegenen Anforderungen an Verfügbarkeit, Sicherheit und Gesamtrechenleistung sicherstellt", erläutert der Manager den Hintergrund des Mammutprojekts.
In drei Jahren in die Public Cloud
Der Energiekonzern wählte für die Migration einen Lift-and-Shift-Ansatz, nun folgt die Modernisierung dieser Anwendung. Alle Applikationen aus den eigenen IT-Rechenzentren sollte in die Public Cloud migriert werden. Weber ergänzt: "Neben technischen Aspekten hat die Cloud-Transformation auch in weiteren Bereichen wie FinOps und kulturellen Aspekten wichtige Veränderungen angestoßen."
Innerhalb eines straffen Zeitplans von zweieinhalb Jahren hat das IT-Team von Eon acht Rechenzentren geschlossen. Es wurden alle Business-, sowie zentrale IT-Applikationen aus diesen Data-Centers in die Public Cloud migriert.
An dem Projekt waren laut Weber mehr als 1.800 Kolleginnen und Kollegen von Eon sowie den Partnern Wipro und Microsoft beteiligt. Sie global virtuell zusammengearbeitet. Der Team-Effort war für den CIO ein Schlüsselelement: "Die Leistung als ein Team führte zum Erfolg."
Weniger Ausfälle und CO2
Als Ergebnis der Cloud-Migration verzeichnet Eon eine deutlich bessere System-Performance, Verfügbarkeit und Stabilität. Zudem wurde die IT flexibler. "Die bedarfsgerechte Skalierungszeit reduzierte sich von Tagen auf Stunden", betont Weber. Das Unternehmen könne sich schneller an veränderte Marktbedingungen und Kundenbedürfnisse anpassen.
Die Top-CIOs der Energiebranche
Damian Bunyan Damian Bunyan ist seit Januar 2016 CIO der E.ON-Abspaltung Uniper in Düsseldorf. In dem Unternehmen werden die E.ON-Bereiche konventionelle Stromerzeugung, Energiehandel und Exploration & Produktion gebündelt. Von 2006 bis 2013 war Bunyan Mitglied der Geschäftsführung des E.on Business Services.
Sebastian Weber Seit 1. Juli verantwortet Sebastian Weber als CTO bei Eon den IT-Betrieb. Er soll auch die digitalen Plattformen des Konzerns ausbauen. Zudem hat er gemeinsam mit Christopher d'Arcy in einer Doppelspitze die Geschäftsführung der IT-Tochter Eon Digital Technology GmbH übernommen. Beide berichten direkt an Digitalvorständin Victoria Ossadnik.
Martin Hölz Ab 1. April 2020 wird Martin Hölz CIO der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) mit Sitz in Karlsruhe. Er löst Frank Krickel ab, der seit Juni 2017 die Position des Leiter der Funktionaleinheit Informationstechnologie (C-TI) innehatte und das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt.
Philip Lübcke Philip Lübcke ist seit September 2019 Geschäftsbereichsleiter IT der TEAG Thüringer Energie. Er berichtet an den Vorstand Personal und IT Wolfgang Rampf. Zuvor war Lübcke sechseinhalb Jahre lang CIO der Frankfurter Mainova AG. Insgesamt brint er 15 Jahre Erfahrung aus der Energiebranche mit.
Jan-Wilm Buschkamp Jan-Wilm Buschkamp ist seit August 2019 Bereichsleiter IT der Mainova AG. Seitdem hat das Team um den CIO mit „hybrIT2023“ ein IT-Transformationsprogramm erarbeitet, um den Frankfurter Energieversorger zukunftsfähig zu machen. Ziel des Programms ist es unter anderem, mehr Wert zu generieren, das Unternehmen lean und agil aufzustellen sowie Prozesse end-to-end zu gestalten.
Oliver Herzog Zum 1. September 2023 übernimmt Oliver Herzog den CIO-Posten bei der Thüga. Seine Vorgängerin Annette Suckert scheidet altersbedingt aus dem Unternehmen aus.
Thorsten Steiling Thorsten Steiling ist seit Februar 2019 CIO Oerlikon Group & Managing Director Oerlikon IT Solutions AG. Er berichtet an Boris von Bieberstein, Head of Group Business Services. Zuvor war Steiling von September 2017 bis Januar 2019 CIO/Head of Corporate IT beim Automobilzulieferer Veritas AG in Gelnhausen.
Marcus Schaper Marcus Schaper ist CIO bei der neuen RWE-Tochter Innogy. Er kommt von der Mutter RWE. Er war zuvor Head of IT bei der RWE Supply & Trading. Schaper hat an der WWU Münster Wirtschaftsinformatik studiert und war seit dem Jahr 2000 bei McKinsey. Zu RWE kam er im April 2010. Bis zum Börsengang der neuen RWE-Tochter fungierte Schaper als CIO für beide Konzernteile, seitdem ist er CIO der neuen Tochtergesellschaft. Übergreifende IT-Aufgaben in der RWE AG werden derzeit von Winfried Bröring wahrgenommen.
Jan Leitermann Seit Juni 2017 ist Jan Leitermann Group CIO beim österreichischen Öl- und Erdgaskonzern OMV in Wien. Leitermann war zuvor Managing Director und Board Member beim Beratungsunternehmen Accenture AG Schweiz.
Jürgen Skirde Jürgen Skirde ist CIO der RAG. Gleichzeitig hat er die operativ ausgerichtete Funktion des IT-Leiters inne. Im Konzern arbeitet der Diplom-Ingenieur schon seit 1985 - zunächst zehn Jahre auf Bergwerken, seither im IT-Management. Unter anderem leitete er SAP-Einführungsprojekte, von 2004 bis 2011 war er für die Infrastruktur verantwortlich.
Jan-Hendrik Semkat Seit November 2017 ist Jan-Hendrik Semkat neuer Bereichsleiter Innovations- & IT-Management bei Natgas. Der gebürtige Oldenburger war mehrere Jahre in den Bereichen Softwareentwicklung, Projektmanagement und Beratung in der Energiewirtschaft tätig. Zuletzt war er Geschäftsführer der SIV Utility Services.
Jörg Ochs Jörg Ochs (51) hat am 2. September die Leitung der Informationstechnologie der Stadtwerke München (SWM) übernommen. Er berichtet an den technischen Geschäftsführer der SWM Helge-Uve Braun. Ochs ist bereits seit 2017 Geschäftsführer der SWM Infrastruktur GmbH, der SWM Infrastruktur Region GmbH und der RegioNetzMünchen GmbH. Insgesamt ist er bei der SWM seit 2003 beschäftigt, unter anderem als Senior-Manager IT-Security, Leiter IT-Security und Datacenter/Infrastruktur und als Leiter Telekommunikation bei der SWM Services GmbH.
Michael Seiferth Im Oktober 2021 hat Michael Seiferth die Geschäftsführung der N-Ergie IT übernommen. Vorgänger Klaus Vogl hat das Unternehmen verlassen.
Sebastian Träger Seit April 2024 leitet Sebastian Träger die IT des Energieversorgers Enercity. Er soll unter anderem das ERP-System modernisieren.
Auch im IT-Betrieb macht sich die neue Infrastruktur bemerkbar: "In den letzten zweieinhalb Jahren hatten wir dank Redundanz der Cloud 70 Prozent weniger Ausfälle und einen Rückgang kritischer Vorfälle - zudem erreichten wir die kürzeste durchschnittliche Zeit für die Behebung solcher Vorfälle"" zieht der IT-Chef Bilanz.
Zudem zahlt das Projekt direkt auf die Nachhaltigkeitsziele des Konzerns ein, bis 2040 klimaneutral zu werden: Die Eon-IT spare laut Weber pro Jahr mehr als 5.000 Tonnen CO2-Äquivalente ein. Er ergänzt: "Damit gehen wir einen wichtigen Schritt in Richtung CO2-Neutralität."
Die Jury des Wettbewerbs "CIO des Jahres" ist ähnlicher Meinung, was den Impact des Projekts betrifft, und lobt: "Eons IT-Modernisierung und Cloudifizierungs-Programm zeigt beeindruckend, wie mithilfe von strategischen IT-Partnerschaften und einem ausgeprägten Gestaltungswillen seitens des CIO in Rekordzeit innovative Lösungen auf Basis von technologischen Standardplattformen ermöglicht werden."
Pläne für die Zukunft
Das Team um Weber will sich jedoch nicht auf den Lorbeeren ausruhen, so berichtet er: "Künftig verbessern wir die Ausfallsicherheit durch eine KI-basierte Observability-Plattform. Durch Automatisierung erkennen wir Probleme proaktiv und sichern eine durchgängige Systemzuverlässigkeit."
Auch im Hinblick auf die Kundschaft hat Weber Pläne: "Zwei von drei Kunden werden heute schon über digitale Kanäle gewonnen und die Hälfte der Interaktionen finden rein digital statt. Bis 2026 wollen wir daher die digitale Kundenplattform in allen Märkten weiter ausbauen."