Ein genauerer Blick auf die Daten, die Accenture in verschiedenen Studien erhoben hat, pustet allerdings einen Teil des Goldstaubs wieder weg. So spricht fast jedes zweite befragte Unternehmen von Schwierigkeiten, wenn es darum geht, IT-Strategie und Budgets konkret an den Firmenzielen auszurichten. Fast jeder Dritte (32 Prozent) gibt zu, sich für diesen Punkt nicht genug Zeit zu nehmen.
Die Autoren der Expertise kritisieren, dass vier von fünf Unternehmen ihr Geld vor allem in bestehende Systeme fließen lassen, statt sich auf Basis technologischer Innovationen fit für die Zukunft zu machen.
Immerhin kritisiert sich ein großer Teil der Befragten selbst: 55 Prozent halten ihre Budgets für "falsch verteilt".
Die Autoren der Epertise halten einen Ausweg bereit: Besonders erfolgreiche Firmen, so ihre These, fahren verschiedene Strategien für Kerngeschäft-IT und Nichtkerngeschäft-IT. Konkret: Querschnittsfunktionen werden systematisch auf Standard-Anwendungen umgestellt, wobei möglichst niedrigpreisige, skalierbare Lösungen eingesetzt werden. Dieser Bereich wird gegebenenfalls ausgelagert.
Im Gegenzug kommen Eigenentwicklungen nur noch Kerngeschäftsfunktionen zu Gute. Dabei sollen standardisierte Plattformen und IT-Infrastrukturen Flexibilität und Kosteneffizienz ermöglichen.
Accenture bezeichnet die Trennung zwischen Querschnittsfunktionen und Kerngeschäft als Commoditization-Boundary. Unternehmen, die diese Grenze bestimmen und sich daran halten, könnten die Kosten für Basis-IT-Leistungen niedrig halten und dadurch mehr Geld in die Entwicklung innovativer Lösungen für das Kerngeschäft investieren.
Für die "Finding IT Productivity"-Studie hat Accenture Daten aus verschiedenen Erhebungen unter deutschen, österreichischen und Schweizer Managern analysiert.