Der Deutsche Ring befand sich vor fünf Jahren in einer Abwärtsspirale. Hinsichtlich des Neugeschäfts war der Marktanteil innerhalb von fünf Jahren um 30 Prozent gesunken - bei steigenden Kosten. Diese Entwicklung korrespondierte mit einer heterogenen und schlecht fokussierten IT-Landschaft.
Im Januar 2000 wurde eine neue Unternehmensstrategie erarbeitet, in deren Rahmen die IT komplett renoviert wurde. Als Erfolgsfaktoren wurden definiert: Die durchgängige Unterstützung der Geschäftsprozesse, eine optimierte IT-Organisation, eine konsequente IT-Governance als organisatorischer Rahmen für den wertsteigernden IT-Einsatz, maximale Agilität durch Entwicklung und Einhaltung einer geeigneten Sourcing-Strategie, kundenorientierte Services und Controlling.
Das große Aufräumen begann. Die neue Unternehmensführung ging als Erstes daran, die Aufbauorganisation zu verschlanken und stärker zu zentralisieren. Gleichzeitig definierte sie das Kern-geschäft neu, trennte sich von unprofitablen Bereichen und verpflichtete das Unternehmen inklusive Vertrieb auf ein "Customer-Lifecycle"-Konzept. Darüber hinaus wurden alle Prozesse aus der Sicht der Kunden heraus überarbeitet.
Wie eng Unternehmens- und IT-Strategie von Anfang an verknüpft waren, zeigt sich schon im Namen für das insgesamt 26 Projekte umfassende Vorhaben: "Sprint" - als Abkürzung für "Strategische Positionierung (des Deutschen) Ring (und) Neuausrichtung der (Informations) technologie".
Zunächst wurde die IT-Infrastruktur standardisiert. Als weitere Kriterien für die künftige IT-technische Ausstattung benannte der IT-Vorstand den Umstieg auf Client-Server-Technologie und die Internetfähigkeit aller Anwendungen und damit die Einbindung von Vertriebspartnern, Maklern, Kunden und Lieferanten.
Die konkreten Vorteile des Umbaus zeigten sich anhand der Orientierung an den vorher festgelegten Erfolgsfaktoren: Erhebliche Kosteneinsparungen und Investition der frei werdenden Mittel in neue zentrale Systeme, im wesentlichen der Einsatz in Standardsoftware, Ablaufverbesserungen durch Neuorganisation der Prozesse und Minimierung der Aufwände für die Softwareerstellung.
Die IT beim Deutschen Ring ist heute optimal aufgestellt und fit für die Zukunft. Da viele Anwendungen webfähig sind, können wir unsere internen Prozesse auch externen Anbietern über entsprechende Schnittstellen in deren Extranet bereitstellen. Das Konzept ist erfolgreich: Ein großer deutscher Buchclub bietet nun die Versicherungsleistung unseres Hauses an, und auch andere Kooperationspartner sind an einer Zusammenarbeit mit uns interessiert.