Für 21 US-Dollar je Aktie in bar soll der US-Anbieter von Cloud-basierter Kommunikation Vonage gekauft werden, wie der Nokia-Konkurrent am Montag in Stockholm mitteilte. Inklusive Schulden werde Vonage damit mit 6,2 Milliarden US-Dollar (5,5 Mrd Euro) bewertet. Der Schlusskurs von Vonage lag am Freitag bei 16,37 US-Dollar. Mit dem Zukauf solle das weltweite Angebot erweitert werden, hieß es. Die Ericsson-Aktie knickte im frühen Handel am Montagvormittag um rund 3,3 Prozent auf unter 95 Kronen ein.
Der Abschluss solle in der ersten Hälfte des kommenden Jahres vorbehaltlich der nötigen Genehmigungen erreicht werden. Das Vonage-Mangement unterstütze die Transaktion. Ericsson erwartet, dass sich der Deal ab 2024 positiv auf das Ergebnis je Aktie (EPS) und den freien Mittelzufluss (Free Cashflow) auswirken wird. Zudem beteuerte der Ericsson-Vorstand, weiterhin eine langfristige Ebita-Marge von 15 bis 18 Prozent anzupeilen.
Vonage solle vollständig zur Ericsson-Tochter werden und weiter unter dem bisherigen Namen operieren. In der Bilanz der Schweden sollen die Amerikaner als eigenes Segment geführt werden.
Die Cloud-basierte "Vonage Communication Platform" (VCP) steuert derzeit zu vier Fünftel der Erlöse von Vonage bei. Nach eigenen Angaben zählt das Unternehmen mehr als 120.000 Kunden weltweit, darunter unter anderem der Pharmakonzern Bayer, die Pizzakette Domino's und der Uber-Konkurrent Grab.
Im dritten Quartal erlöste Vonage rund 358,3 Millionen US-Dollar (317,6 Mio Euro). Das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag im gleichen Zeitraum bei knapp 50,9 Millionen Dollar. Für das Jahr 2021 hat sich das Unternehmen Erlöse von gut 1,4 Milliarden Dollar zum Ziel gesetzt.
Ericsson setzte im dritten Quartal 56,3 Milliarden schwedische Kronen (5,57 Mrd Euro) um und legte ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 8,8 Milliarden Kronen vor. (dpa/rs)