14 Prozent der kleineren Betriebe (weniger als 50 Millionen US-Dollar Jahresumsatz) verfügen bis heute über kein ERP-System. Der Großteil von 52 Prozent hat die Lösungen seit zwei bis zehn Jahren laufen, nur zehn Prozent haben sie schon vor mehr als 15 Jahren implementiert.
Die Zahlen sagen zunächst einmal noch nichts über die Qualität der Programme aus. Die Analysten stellen fest, dass sich viele der Studienteilnehmer eine Art "ERP light" zugelegt haben - zum eigenen Nachteil. Denn faktisch brauchen sie die gleichen Funktionalitäten wie Großkonzerne auch.
Mehr als vier von zehn sind mit dem Status Quo zufrieden
Dass Mittelständler ungern neue Releases aufspielen - im Schnitt hinken sie mindestens eine Version hinterher - mag zum Teil mit den beschränkten Ressourcen zu tun haben, vor allem liegt es aber am mangelnden Vertrauen der Entscheider. So geben immerhin 56 Prozent der Befragten an, sie hätten Zweifel an der Qualität der Releases. 47 Prozent planen dennoch ein Upgrade, als Hauptgrund gilt das Interesse an neuen Funktionalitäten. 43 Prozent der Befragten wollen am Ist-Zustand nichts ändern.
Die Analysten wollen wissen, welche Punkte den Firmen Kopfzerbrechen bereiten. 40 Prozent sprechen von Problemen in Bezug auf Kundenprozesse. 39 Prozent führen das Re-Designing ihrer eigenen Prozesse an, ebenso viele nennen Trainingsmaßnahmen, die mit der Implementierung verbunden sind. Kosten für Updates stellen für jeden Dritten ein Problem dar.
Vor diesem Hintergrund erwarten die Analysten, dass sich Software as a Service zu einer Alternative entwickeln wird.
Eine geringe Firmengröße kann sich auch positiv auswirken. So haben 86 Prozent der Kleinunternehmen angegeben, sie seien mit der Implementierung im Wesentlichen binnen eines Jahres fertig geworden. Keines hat länger als zwei Jahre gebraucht, so wie immerhin ein Fünftel der Großkonzerne.
Die Analysten empfehlen den kleinen und mittleren Unternehmen Folgendes:
-
Ziele für die ERP-Implementation festlegen - und diese durch Performance Metrics überprüfen
-
Die Balance zwischen Geschäftsprozessen und Software-Kapazitäten finden
-
Das Unternehmen nach Prozessen durchforsten, die immer noch von Hand abgearbeitet werden und dadurch zeit- und kostenintensiv sind, und diese als Erste automatisieren
Und allen CIOs gibt Aberdeen einen Merksatz mit auf den Weg: "Glauben Sie ja nicht, eine ERP-Implementierung sei je komplett abgeschlossen!"
Aberdeen hat für die Studie "Benchmarking ERP in SMB" 454 kleine und mittlere Firmen untersucht.