Der Studie zufolge versäumen es die Unternehmen mit ihren ERP-Systemen die Kosten noch stärker zu senken. Zudem führen die Investitionen in diese kaum zu Verbesserungen in Sachen Kundenzufriedenheit. Strategisch wichtige Initiativen werden nicht unterstützt.
"Ein CFO möchte wissen, warum ein Unternehmen eine Fabrik mit einer Schicht auslastet, wenn der Betrieb gewinnbringender mit zwei oder drei Schichten arbeiten könnte. Dasselbe Problem haben viele Firmen mit ihren ERP-Systemen, ohne es zu merken", sagt Robert Kugel, Abteilungsleiter bei Ventana.
Ein Leistungsvergleich zeigt, dass viele Firmen ihre Kosten im Finanzwesen in den neunziger Jahren erheblich reduzieren konnten. Laut der Untersuchung sind ERP-Systeme für diese Verbesserung verantwortlich. Doch der Trend hat sich nicht weiter fortgesetzt. Zurzeit sparen die Top-500-Unternehmen jährlich etwa 60 Milliarden Dollar mit Hilfe von ERP. Doch dieser Betrag könnte gesteigert werden. Allerdings sei den meisten Führungskräften bisher die Bedeutung der Software für die Effizienz ihrer Firma nicht bewusst.
Die Studie zeigt, wo die größten Defizite in der ERP-Nutzung liegen. Prozess-Automatisierung und Integration sind bewährte Methoden zur Kostensenkung, sie steigern den Cash-Flow und verringern das Fehler- und Betrugs-Risiko. Dennoch hat bisher nur die Hälfte der Befragten ein Warenbestellsystem eingeführt, das Inkasso-Vorgänge beschleunigen kann. Lediglich 30 Prozent nutzen die kompletten Möglichkeiten der Datenerfassung. Um die Leistung der Firma zu steigern, brauchen Unternehmen finanzielle und nicht-finanzielle Maße, um Ziele festzulegen. Die meisten modernen ERP-Systeme sind für vielmehr, als nur für die Verfolgung von Buchhaltungsdaten, geeignet. Doch bloß elf Prozent setzen die Software für nicht-finanzielle Informationen wie etwa die Leistungskontrolle der Mitarbeiter ein.
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