Die Autoren der Studie haben bei einem Vergleich einzelner Unternehmen erhebliche Unterschiede festgestellt. Aberdeen ordnet die Firmen je nach Erfolg als "Best in Class", Durchschnitt oder "Trödler" ein. Dabei zeigt sich, dass vier von fünf Klassenbesten ihre Rechnungen binnen drei Tagen nach Lieferung stellen. Unter den Durchschnittsfirmen sind es nur 38 Prozent und unter den Trödlern nur zwölf.
Die Spanne zwischen Rechnungsstellung und Zahlungseingang liegt bei 51 Prozent der BiC-Firmen bei weniger als 30 Tagen. Da können nur zwölf Prozent der Durchschnittsfirmen und sieben Prozent der Trödler mithalten.
Weniger dramatisch ist die Diskrepanz in Fragen der Lieferung: 97 Prozent der Klassenbesten liefern komplett und pünktlich. Das dürfen auch 91 Prozent der Durchschnittsunternehmen und immerhin 82 Prozent der Trödler für sich in Anspruch nehmen.
Die Analysten wollten der Ursache für derart verschiedene Ergebnisse auf den Grund gehen. Das von ihnen gefundene Zauberwort heißt Standardisierung.
Ein genauer Blick auf die Technologie in den drei Unternehmenskategorien unterstreicht die Verschiedenheit der Ansätze: 70 Prozent der BiCs nutzen integrierte ERP-Systeme, aber nur 57 Prozent der Durchschnittsfirmen und 34 Prozent der Trödler. BI-Software machen sich 49 Prozent der BiCs zunutze, aber nur 34 Prozent der Durchschnittsfirmen sowie ein Viertel der Trödler.
Vorteil Technik - und wie man ihn zu nutzen weiß
In 35 Prozent der besonders erfolgreichen Unternehmen existiert ein embedded Workflow, jedoch nur in 23 Prozent der Durchschnittsfirmen und 17 Prozent der langsamen Unternehmen.
Aus den Analysen leiten die Autoren der Studie folgende Empfehlungen ab:
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Integrierte ERP-Systeme implementieren,
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Prozesse unternehmensweit standardisieren und
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händische Arbeitsvorgänge soweit wie möglich automatisieren.
Bei allen Vorteilen der Technik ist den Analysten bewusst, dass die Grundvoraussetzung ihrer Empfehlung in einer Unternehmenskultur besteht, die offen für Wandel und ständige Verbesserung ist. Und das bedeutet, dass die Menschen, die mit der Software arbeiten sollen, offen sein müssen. Sie müssen die Technik verstehen und in ihrem Alltag einsetzen können.
In diesem Punkt stellen die Autoren der Studie auch ihren Musterschülern kein gutes Zeugnis aus. Zum Beispiel gibt es nur in 38 Prozent der BiCs einen guten Kontakt und eine gute Abstimmung zwischen Entscheidern und den Angestellten, die direkt mit den Kunden zu tun haben.
Aberdeen hat für die Studie "The order to cash Cycle" mit Entscheidern aus 232 Unternehmen gesprochen.