Der Start von Windows 7 steht unter keinem guten Stern - ständig zieht die Branche Vergleiche zum glücklosen Vorgänger Vista. Fachautor Frank J. Ohlhorst bittet um Differenzierung. Auf unserer Schwesterpublikation cio.com schreibt er über seine Erfahrungen mit dem neuen Betriebssystem. Fazit: Windows 7 ist kein Grund für eine Lobeshymne - aber Microsoft hat aus Fehlern gelernt.
Eigentlich sei ein "dickes Buch" nötig, um alle Features von Windows 7 zu beschreiben, so Ohlhorst. Um das zu vermeiden, konzentriert er sich auf einige Punkte. Darunter zum Beispiel folgende:
Sicherheit: Im Vergleich zu Windows XP war Vista sicherheitstechnisch wirklich besser, gibt Ohlhorst zu bedenken. Allerdings wurden die Nutzer ständig von Pop-Ups mit "kryptischen" Inhalten schikaniert. Nicht so bei Windows 7. Es ist nutzerfreundlicher.
Microsoft hat sich bei Windows 7 ein paar gute Neuigkeiten einfallen lassen, zum Beispiel den AppLocker. Dieser ist besonders für mobile Worker mit Notebooks interessant. Der AppLocker ermöglicht, bestimmte Anwendungen quasi "auszuschalten", wenn das Gerät in der Firma benutzt wird. Für den Hausgebrauch sind die Applikationen dann wieder verfügbar. Praktisch, wenn im Unternehmen bestimmte Sicherheits-Policies befolgt werden müssen.
Die Anti-Spyware und die Firewall von Windows 7 sind nutzerfreundlicher und lassen sich leichter in "fremde" Sicherheitsanwendungen integrieren, so Ohlhorst. Dennoch: Ohne zusätzliche Anti-Virus- und Anti-Malware-Programme wird es auch weiterhin nicht gehen.
Nutzerfreundlichkeit, Performance und Stabilität: Einer der Hauptvorwürfe gegen Vista zielte darauf ab, das System sei zu langsam. Auch hier hat der Hersteller dazugelernt. Beispiel Device Management: Windows 7 gruppiert alle externen Geräte unter einem einzigen "Device State"-Fenster. Das erleichtert den Umgang mit den Geräten deutlich, so Ohlhorst. Ein weiteres Lieblings-Feature von ihm ist das "Location-Aware Printing": Das System erkennt automatisch, welcher Drucker je nach gerade genutztem Netzwerk verfügbar ist.
Vernetzung: Kabellose Geräte lassen sich bei Windows 7 leichter installieren und besser unterstützen. Microsoft hat nachgebessert, so dass das System eine unterbrochene Internet-Verbindung nun automatisch wieder aufnimmt.
Virtueller XP-Modus statt Windows 7
XP-Modus: Windows 7 beinhaltet ein Virtualisierungs-Tool, allerdings nur als Add-on Download. Das Werkzeug kreiert einen virtuellen Windows XP-PC auf dem neuen Betriebssystem.
Multimedia: Der Windows Media Player 12 hält mit der Entwicklung Schritt und unterstützt mehr Formate als je zuvor, so Ohlhorst. Was ihm besonders gut gefällt: Mit einer "Play-to"-Funktion kann der Nutzer Musik, Videos und Fotos an jedes kompatible Gerät im Netzwerk schicken.
Alles in allem traut Frank Ohlhorst Windows 7 zu, den Ruf von Microsoft wieder zu verbessern. Das scheint nach dem Vista-Flop auch nötig. Wie die Analysten von Experton berichten, hat sich Vista jedenfalls in Deutschland "nur mäßig" durchgesetzt. Laut Market Share Service von Net Applications habe der XP-Nachfolger im Mai 2009 nur gut 24 Prozent erreicht.
IT-Autor Frank Ohlhorst berichtet über seine Erfahrungen mit dem neuen Microsoft-Betriebssystem unter dem Titel "Windows 7 RTM: Is it really better than Vista?" auf unserer Schwesterpublikation cio.com.