Dabei dürfte der TV-Konzern und RTL-Konkurrent vom späten Osterfest profitiert haben: Die für den Werbeumsatz wichtigen Feiertage lagen 2014 anders als im Vorjahr erst im zweiten Quartal. Zudem rechnen die Analysten erneut mit einem kräftigen Wachstum in der noch jungen Digitalsparte, in der etwa die Online-Videothek Maxdome, Online-Spiele und Reiseportale daheim sind. Der Dax-Kandidat legt am Donnerstag die Zahlen für das zweite Quartal vor.
Die von Bloomberg befragten Analysten rechnen zwischen April und Ende Juni mit einem Umsatzplus von neun Prozent auf 682 Millionen Euro. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte wegen der Programm-Investitionen und dem Start neuer Produkte nicht ganz so stark gewachsen sein. Hier erwarten die Analysten einen Anstieg um rund vier Prozent auf 218 Millionen Euro. Damit liegt das Unternehmen auf Kurs zu seinen Jahreszielen. Konzernchef Thomas Ebeling hatte zuletzt beim Umsatz einen Anstieg im mittleren hohen einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. Der Gewinn soll dabei steigen.
Der frühere Pharma-Manager will zudem das Geschäft im Internet und mit Produkten außerhalb des klassischen Fernsehens stark ausbauen. Bis 2018 will er so zusätzlichen Umsatz von einer Milliarde Euro im Vergleich zum Jahr 2012 ins Haus holen. Am Aktienmarkt wurde dieser Kurs in den vergangenen Jahren kräftig honoriert und ermöglichte so auch den Finanzinvestoren KKR und Permira den Ausstieg aus dem Unternehmen. Mit einem Börsenwert von etwas mehr als sieben Milliarden Euro und einem hohen Streubesitz ist ProSiebenSat.1 ein heißer Kandidat für den wichtigsten deutschen Aktienindex Dax . Bereits im September könnte es soweit sein. (dpa/rs)