Derzeit macht der osteuropäische IT-Markt weniger als acht Prozent aus. Er wird jedoch durch den Einfluss der Europäischen Union auf einen Anteil von zehn Prozent am IT-Markt der EU wachsen. "Die IT-Märkte in den EU-Beitrittsländern werden hauptsächlich durch den positiven Einfluss des Kapitalstroms aus der EU wachsen", sagt Gartner-Analyst Andrea Di Maio.
Der technologische Stand in den einzelnen Ländern unterscheidet sich zum Teil deutlich. Während Estland und Slowenien sich bereits auf dem Level von EU-Ländern bewegen, müssen andere, wie Polen oder Ungarn, noch aufholen.
Für Wachstum werden die Länder, Gartner zufolge, vor allem im Bereich der Software sorgen. Dazu tragen einerseits die Anforderungen der EU an die Buchhaltung der Unternehmen bei. Zum anderen werden Unternehmen, die bereits ERP-Software einsetzen, ihre Plattformen um CRM-Software erweitern wollen.
Eine mögliche Gefahr für die positive Entwicklung in den Beitrittsländern stellt die Abwanderung der gut ausgebildeten Fachkräfte dar. Allerdings könnten die entsprechenden gesetzlichen Hürden in Westeuropa hier gegenwirken.
Durch den Beitritt eröffnen sich insbesondere für Software-Anbieter Chancen. Dabei sei jedoch zu beachten, dass die multinationalen Konzerne durch ihre Niederlassungen bereits vor Ort vertreten sind. Daher sollten Anbieter sich auf jene Nischen konzentrieren, in denen sie am besten im Wettbewerb bestehen können, so Gartner.
Außerdem ist damit zu rechnen, dass Open Source Software bei den Regierungen der Beitrittsländern großen Einfluss haben wird. Nicht nur, dass die EU entsprechende Projekte fördert, sondern die vielfach favorisieren die Behörden der Länder bereits Lösungen auf der Basis freier Software.
Ab dem 1. Mai gehören Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Zypern offiziell zur EU.
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