Beim Online-Anteil aller Behörden-Dienstleistungen hat Deutschland zwischen 2003 und 2004 einen kräftigen Satz nach vorne gemacht: Dieser so genannte Online-Umsetzungsgrad stieg um 14 Punkte auf mittlerweile 66 Prozent. Damit verzeichnet die Bundesrepublik EU-weit einen der größten Zuwächse.
Im Vergleich zu Ländern wie Schweden, Österreich oder Großbritannien hat Deutschland allerdings noch Nachholbedarf: In diesen Staaten liegt der Online-Umsetzungsgrad – bezogen auf alle Transaktionen - bei mehr als 80 Prozent. Schweden und Österreicher können inzwischen mehr als 70 Prozent der 20 wichtigsten Transaktionen, etwa die Kfz-Zulassung oder die Abgabe der Steuererklärung, komplett über das Internet abwickeln.
Besonders fix beim Einrichten von Online-Zugängen sind die Behörden bei Vorgängen, die Geld in die Kassen bringen. Bei Steuer- oder Zollerklärungen erreichen viele Länder hier einen Umsetzungsgrad von 100 Prozent. Davon profitieren vor allem Unternehmen. Sie können die für sie relevanten Vorgänge im Schnitt öfter online abwickeln als Bürger.
"Für den Fortschritt von E-Government ist das nicht per se als schlecht zu bewerten", erklärt Tom Gensicke von Capgemini. "So können später nicht kostendeckende Dienste quersubventioniert und trotz oft angespannter Finanzlage der Behörden realisiert werden." Besonders mau mit der Online-Anbindung sieht es zurzeit bei Genehmigungen und Konzessionen aus.
Capgemini führt die Studie über E-Government einmal jährlich im Auftrag der EU-Kommission durch. Berücksichtigt werden 20, von der EU ausgewählte, Behörden-Transaktionen.
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