Dank einer sich stabilisierenden Chipversorgung prognostiziert der Branchenverband ACEA einen Absatz von 10,5 Millionen Pkw, wie er am Dienstag mitteilte. Das entspricht einem Wachstum von 7,9 Prozent. Dennoch bliebe damit eine Lücke von etwa einem Fünftel zum Vorkrisenniveau des Jahres 2019.
Sowohl 2020 als auch 2021 waren die Pkw-Verkäufe in Europa gesunken. Zuletzt hatte die Automobilindustrie stark unter einem Mangel an Halbleitern gelitten. Der ACEA forderte die EU daher auf, ihre Abhängigkeit von Lieferanten in Übersee zu reduzieren, um entsprechende Schäden für wichtige Industriezweige in Zukunft zu vermeiden.
ACEA-Präsident und BMW-Chef Oliver Zipse lobte im Rückblick das starke Wachstum der Verkäufe von aufladbaren Autos - also Fahrzeugen mit Plug-in-Hybrid oder rein batteriebetriebenen Elektroautos. Man dürfe aber nicht vergessen, dass es sich dabei um einen fragilen Markt handle, mahnte er. Dieser hänge stark von Unterstützungsmaßnahmen wie Kaufprämien und vor allem von der Verfügbarkeit einer Ladeinfrastruktur ab.
Dabei bereitet Zipse das Tempo des Ladenetzausbaus Sorgen: Zwischen 2017 und 2021 hätten sich die Verkäufe von Elektroautos mehr als verzehnfacht, betonte er. Die Zahl der öffentlichen Ladepunkte sei aber nur auf das Zweieinhalbfache gestiegen. Laut ACEA sind es knapp 260.000. Wenn nicht bald ambitionierte Ziele für alle EU-Staaten gesetzt würden, werde dies das Wachstum ausbremsen, warnte Zipse. (dpa/rs)