Hutchings geht

Ex-SAP-CIO geht zu Heidelberger Druckmaschinen

10.05.2011 von Nicolas Zeitler
Uwe Herold wird im Juli IT-Chef bei Heidelberg. Der Ex-SAP-CIO folgt auf Howard Hutchings. Der Amerikaner verlässt das Unternehmen nach nur einem Jahr als CIO.
Uwe Herold wird nach etwas mehr als einem Jahr in der Software- und Beraterbranche erneut CIO. Er löst bei Heidelberger Druckmaschinen Howard Hutchings ab.
Foto: Heidelberger Druckmaschinen AG

Der ehemalige SAP-CIO Uwe Herold leitet ab Juli die IT der Heidelberger Druckmaschinen AG. Er wird Nachfolger von Howard Hutchings, der das Unternehmen verlässt.

Der 45-jährige Herold wechselt damit abermals die Seiten: Zuletzt war er Geschäftsführer beim Software- und IT-Beratungsunternehmen Bexicon GmbH mit Sitz in Bad Schönborn in der Nähe von Karlsruhe, das er mit gegründet hat. Nach seinem Ausscheiden bei SAP hatte Herold im März vorigen Jahres außerdem kurzzeitig einen Vorstandsposten beim Bonner IT- und Softwarehauses Comma Soft AG inne - wie das Unternehmen gegenüber CIO.de mitteilte, allerdings nur einen Monat lang.

Bei SAP Prozesse industrialisiert

Von Oktober 2006 bis Januar 2010 arbeitet er als CIO bei dem Walldorfer Software-Hersteller SAP. Seine Arbeitsschwerpunkte lagen dort darin, IT-Prozesse zu industrialisieren sowie IT und Business zu integrieren. Nachfolger Oliver Bussmann kam bereits im September 2009 bei SAP an Bord - parallel zu Herold.

Vor seiner SAP-Zeit hatte Herold seit 1999 als CIO beim Automobilzulieferer Brose Fahrzeugteile gearbeitet. Nach seinem Studium der Verarbeitungsmaschinenkonstruktion und Informatik an der TU Chemnitz war der Diplom-Ingenieur zunächst mehr als sechseinhalb Jahre lang beim Hydraulik- und Elektronik-Unternehmen Hydac International mit Sitz in Sulzbach/Saar für Prozessoptimierung, Organisationsentwicklung und Teile der SAP-Einführung zuständig.

Howard Hutchings arbeitete seit 2000 in Deutschland bei Heidelberg, seit April 2010 als CIO.

Bei seinem neuen Arbeitgeber wolle er die IT-Abteilung "unternehmerisch führen und zugleich innovative, prozessorientierte IT-Ansätze als Hebel zur Unternehmensgestaltung nutzen", sagte Herold laut Mitteilung der Heidelberger Druckmaschinen AG. Eine an Geschäftsprozessen ausgerichtete IT-Organisation solle die Wettbewerbsfähigkeit der Gruppe stärken, außerdem wolle er neue Geschäftsfelder unterstützen.

Hutchings geht nach nur einem Jahr als CIO

Finanzvorstand Dirk Kaliebe, an den Herold berichten wird, erhofft sich der Firmenmitteilung zufolge, dass der neue CIO IT- und Geschäftsprozessstrukturen effizienter gestalten wird. Schon in den zurückliegenden Jahren habe Heidelberg durch SAP-Einführungen und Standardisierung schlanke Strukturen geschaffen und die Kosten in diesen Feldern um 40 Prozent gesenkt. Laut einem Unternehmenssprecher laufen in der Heidelberg-IT derzeit Projekte zu den Themen Business Intelligence und Remote Services für Druckereibetriebe.

Michael Neff war bei Heidelberg Vorgänger von Howard Hutchings, bevor er zu RWE wechselte.
Foto: Joachim Wendler

Über Gründe für das Ausscheiden von Hutchings wurde nichts bekannt. Der 57-Jährige war erst im April vorigen Jahres CIO der Heidelberger Druckmaschinen AG geworden - als Nachfolger von Michael Neff, der zu Energieversorger RWE wechselte. Hutchings hatte allerdings vorher in anderer Funktion schon viele Jahre bei Heidelberg gearbeitet. 1979 war der Informatiker zunächst im US-Bundesstaat Ohio bei der Harris Graphics Corporation eingestiegen, einem Produzenten von Rollen-Offset-Maschinen. Diesen Betrieb übernahm Heidelberg 1988. Ende 2000 kam Hutchings nach Deutschland.

Der Heidelberg-Konzern mit Sitz in Heidelberg erzielte im Geschäftsjahr 2009/2010 einen Umsatz von 2,3 Milliarden Euro und hatte rund 16.500 Mitarbeiter. In der IT arbeiten weltweit 350 Mitarbeiter.