Die Prozesse zum Performance Management (PM) sind in vielen Firmen verbesserungswürdig. Zu diesem Ergebnis kommt eine weltweite Umfrage des Würzburger Business Application Research Center (BARC) unter 553 Führungskräften aus unterschiedlich großen Firmen verschiedener Branchen. 22 Prozent der Teilnehmer kommen aus Deutschland.
Vor allem mit der Datenqualität zeigten sich viele Teilnehmer unzufrieden. Dem Ruf nach Verbesserungen tragen viele Firmen allerdings bereits Rechnung: In den meisten gibt es Initiativen, um die PM-Prozesse zu verbessern. Am häufigsten sind solche Projekte im Bereich Planung, Budgetierung und Forecasting zu finden - hier hatten auch die meisten Bedarf angemeldet.
Ziel des Performance Managements ist, die Performance eines Unternehmens zu überprüfen und zu lenken. Dazu gehören nach der Definition, die der BARC-Studie "Performance-Management - Aktuelle Herausforderungen und Perspektiven" zugrunde liegt, Planung und Budgetierung, Finanzkonsolidierung, Reporting, Compliance, Risiko- und Strategie-Management.
Die Studienautoren von BARC wollten wissen, ob die Integration von verschiedenen Prozessen aus dem Performance Management dieses verbessern kann. Die größten Vorteile erwarten sich die Befragten von einer Verbindung der Planung mit dem Strategie-Management. Mittel für eine solche Integration ist vielerorts eine gemeinsame Plattform für verschiedene Prozesse. Am häufigsten gibt es solche integrierten Software-Plattformen derzeit für Planung und Finanz-Reporting beziehungsweise Rechts-Konsolidierung.
Anschließend sollten nur die Befragten, die ihre Prozesse zum Teil schon integriert haben, angeben, wo sie den größten Nutzen einer Integration sehen. Auch hier kam heraus, dass eine Verknüpfung von Planung und Strategie-Management auf einer IT-Plattform als besonders erfolgversprechend angesehen wird. Allerdings haben längst nicht alle der Befragten mit einer integrierten Plattform diese für diese Bereiche installiert.
Differenzen zwischen Fach- und IT-Abteilung
Die Prozesse im Performance Management sind ständigen Veränderungen unterworfen. Laut der Befragung von BARC verändert firmenintern hauptsächlich die Nachfrage nach mehr Informationen das PM. Von außen verursachen neue gesetzliche Regelungen Anpassungsdruck. 93 Prozent der Befragten gaben denn auch an, ihre Arbeit werde immer komplexer. Nicht leichter wird die Arbeit dadurch, dass in einem Teil der Firmen IT-Abteilungen und Fachbereiche unterschiedliche Vorstellungen vom Performance Management haben. 38 Prozent der Manager beklagen diesen Umstand.
Dass Performance Management immer komplexer wird, spiegelt sich der BARC-Untersuchung zufolge darin wider, dass die Zahl der Mitarbeiter steigt, die sich damit befassen. Um 30 Prozent ist ihre Zahl innerhalb von drei Jahren gestiegen. Am stärksten aufgestockt haben die Firmen das Strategie-Management. In diesem Bereich arbeiten heute 52 Prozent mehr Angestellte als vor drei Jahren.
Mehr Software für Performance Management
Manager reagieren auf die steigende Komplexität, indem sie mehr spezielle Software fürs PM einsetzen. Im Berichtswesen dominieren spezielle PM-Programme. Excel wird in allen Bereichen des Performance Management großflächig eingesetzt. Vor allem für die rechtliche Konsolidierung und im Finanz-Berichtswesen arbeiten Firmen auch mit ERP-Systemen.
Beim Strategie- und Risiko-Management setzen viele Firmen überhaupt keine Software ein. Die Marktexperten von BARC vermuten aber, dass sich dies künftig ändern wird. Die genannten Bereiche sind nämlich die, in denen die Zahl der Mitarbeiter besonders stark gestiegen ist.
Planung und Strategie-Management verbinden
Am häufigsten setzt die Finanzbranche bei PM auf Software. Der Unterschied zu anderen Branchen ist am deutlichsten im Bereich Compliance und Risiko-Management. Hier arbeiten 40 Prozent der Finanzunternehmen mit IT-Lösungen, während es im Durchschnitt 23,8 Prozent sind.
Die Gesamtlage der Firmen, aus denen die Interview-Teilnehmer stammen, ist im Augenblick geprägt von der Wirtschaftskrise. Sie zu meistern ist für ein Drittel der Befragten derzeit die größte Herausforderung. Mit einigem Abstand dahinter folgt der Wettbewerb, den ein Viertel der Teilnehmer als größte Herausforderung benannten.