Angestaubte Papierberge und verschwundene Akten gehören bald der Vergangenheit an. Das moderne Krankenhaus der Zukunft arbeitet mit elektronischen Patientenakten und Archiven, mit digitalisierten Röntgenbildern und Verwaltungsdokumenten. Das daraus resultierende explosionsartige Datenwachstum treibt die Nachfrage nach Speicherlösungen immer weiter an. Nach einer Studie der Experton Group vom April 2006 wird der Storage-Markt allein in diesem Jahr um elf Prozent wachsen und damit 5,3 Mrd. Euro umsetzen.
Anforderungen an die Speicherstrategie
Durch die Digitalisierung von Klinikendaten lassen sich Zeit, Papier und Nerven sparen. Mit einem intelligenten Speichersystem können sich die Effizienzvorteile zudem in verringerten Kosten niederschlagen. Bei der Planung einer Speicher-Infrastruktur gilt folgende Grundregel: Alle Informationen, die gespeichert werden sollen, sind nach mehreren Kriterien zu bewerten - z.B. nach den Kosten eines Verlusts oder nach den Konsequenzen im Falle einer Nichtverfügbarkeit. Informationen mit gleichen oder ähnlichen Anforderungen werden in einer Klasse zusammengeführt und in derselben Speicherklasse abgelegt. Ein digitaler Inhalt durchlebt zudem auf seinem Weg von der Erstellung bis ins Langzeitarchiv verschiedene Stadien, die ganz unterschiedliche "Lebensbedürfnisse" haben. Die Anforderungen an den Speicher ändern sich also für eine Datei im Laufe der Zeit. Die Speicherarchitektur sollte dies berücksichtigen.
Bei der Koordination der technischen Rahmenbedingungen mit den Geschäftszielen steht stets das "Rightsizing" im Vordergrund: Die Speicherarchitektur darf weder unter- noch überdimensioniert sein. Das Ziel ist also keine technisch orientierte Lösung sondern eine, die den Anforderungen an die Datenhaltung gerecht wird. Dabei gilt das Motto "so viel Aufwand wie nötig und so wenig wie möglich".
Storage selbst betreiben oder auslagern?
Vor einer Technologieentscheidung sollten sich die Krankenhäuser mit ihrer existierenden Speicherlandschaft auseinandersetzen und sich fragen, welche Lösungen bereits im Einsatz sind. So lassen sich etwa Schulungskosten einsparen, indem das Unternehmen nach Möglichkeit den Speichertyp beibehält, mit dem die Mitarbeiter bereits vertraut sind. Die Wahl bedeutet in jedem Fall eine große Verantwortung, denn eine strategische Fehlentscheidung kann langfristig hohe Aufwendungen nach sich ziehen. In diesem Schritt kann das Know-how und der Marktüberblick externer IT-Dienstleister wie Fujitsu Siemens Computers IT Product Services Sicherheit in den Entscheidungsprozess bringen und gleichzeitig den Vorgang beschleunigen.
Hat eine Klinik nur wenige Speichersysteme in Betrieb und verfügt über gut ausgebildete IT-Mitarbeiter, lohnt sich unter Umständen die Installation einer konsolidierten Storage-Lösung. Sollte eine Organisation jedoch besondere Anforderungen stellen oder kein geeignetes Personal vorhalten können, mit dem sich eine Speicher-Lösung wirtschaftlich betreiben lässt, sind Managed-Storage-Lösungen eine ideale Alternative. Die Klinik behält hierbei den Speicher lokal vor Ort. Ein externer Dienstleister kümmert sich jedoch um die Bereitstellung von ausreichend Speicherplatz und Performance sowie den ausfallsicheren Betrieb.
Nach Bedarf bezahlen
Dieser Ansatz kann sich für beide Seiten lohnen: Unternehmen, die ihre Storage-Systeme selbst betreiben, müssen eine bestimmte Anzahl an Mitarbeitern dafür abstellen - unabhängig davon, ob diese Mitarbeiter ausgelastet sind oder nicht. Ein externer Partner dagegen kann den Aufwand für den Betrieb und die Rund-um-die-Uhr-Überwachung der Systeme auf mehrere Kunden verteilen. Zudem teilen sich bei Managed Storage Services in der Regel diese Unternehmen die Kosten für die Konzeption, die Beschaffung und das Management. Service Level Agreements regeln, welche Dienste neben der reinen Versorgung mit Hardware und Software extern erbracht werden müssen.
Eine besondere Abrechnungsform für das externe Speichermanagement ist das Pay-Per-Use-Modell. Hierbei zahlt die Klinik nur für den Speicher, den sie auch wirklich benutzt. Der Dienstleister ist dafür verantwortlich, dass innerhalb des vereinbarten Rahmens stets genug Speicher mit festgelegten Qualitätskriterien zur Verfügung steht. Die Vorteile solcher Modelle sind die geringere Investitionstiefe für das Krankenhaus und die rein bedarfsorientierte Abrechnung.
Hans-Peter Christmann ist Leiter des Competence Center Server/Storage Solutions bei Fujitsu Siemens Computers IT Product Services, einem international führenden Anbieter für IT-Services.