Banken und Sparkassen verschenken das Potenzial von Facebook. Auf diesen Nenner lässt sich eine Umfrage von Ibi Research (Universität Regensburg) bringen. Die Forscher haben 1.547 Bankkunden befragt.
Facebook-Nutzer wünschen sich demnach mehr Aktivitäten von den Geldinstituten. Offenbar verkennen Banken und Sparkassen, dass sich das soziale Netzwerk zur Informationsquelle entwickelt hat.
Konkret: Ibi wollte von den Befragten wissen, in welcher Häufigkeit sie Nachrichten aus verschiedenen Themenbereichen gern bei Facebook sehen würden. Gut jeder Fünfte (jeweils 21 Prozent) gibt an, er möchte täglich allgemeine Finanznachrichten sowie regionale Nachrichten erhalten. Fast ebenso Viele (19 Prozent) würden sich gern täglich über Wertpapiere und das Börsengeschehen informieren. Weitere 17 Prozent fänden tägliche Sicherheitshinweise zum Online-Banking gut.
Diesem Informationsbedürfnis kommen Banken und Sparkassen aber nicht nach. Gerade einmal ein Prozent der Institute bietet tägliche Neuigkeiten, so Ibi.
Auch die Befragten, die nicht zwingend tägliche News einfordern, zeigen sich dennnoch an Nachrichten interessiert: Allgemeines über Finanzthemen läsen insgesamt 46 Prozent gern ein- bis mehrmals pro Woche. Regionale Themen hätten 42 Prozent gern in dieser Häufigkeit und 41 Prozent geben das für Sicherheitshinweise zum Online-Banking an.
Facebook-Nutzer nicht an Job-Angeboten der Bank interessiert
Reklame und Recruiting dagegen schätzen die Befragten per Facebook weniger. Lediglich neun Prozent möchten täglich Kampagnen zu Finanzprodukten sehen, Hinweise auf Jobs bei der Bank nur acht Prozent.
Fazit: lediglich 16 Prozent der Facebook-Nutzer sind Fan eines Kreditinstituts. Ibi will die Studie jedoch nicht als Aufforderung zu unkoordinierten Aktivitäten verstanden wissen. Banken sollten die Bedeutung sozialer Medien und insbesondere die von Facebook-Fanpages "im Vergleich zu anderen Aktivitäten an der Kundenschnittstelle" abwägen, so die Forscher.