Als Auslöser für SAP-Projekte gelten bei jeweils mehr als 40 Prozent der Firmen die Entscheidungen der Fachabteilungen und die rein IT-bezogenen Anlässe. Zu letzterem gehört beispielsweise die Integration von Altsystemen. Nur zwölf Prozent der Befragten geben an, dass die Auslagerung von Anwendungen Anlass für eine Veränderung der SAP-Systeme ist.
"Vordergründig nennen uns die IT-Leiter häufig technologische Auslöser für konkrete Projekte im SAP-Umfeld", sagt Denis Mrksa, Analyst bei Techconsult. Hintergründig stehe jedoch die Kostenentwicklung in den Fachabteilungen als Auslöser für Veränderungen bei den SAP-Usern.
Das Ergebnis zeigt, dass bei der Frage nach der Relevanz im Umfeld von SAP-Lösungen, die Entscheidungen der Fachabteilungen wichtiger sind als die IT-relevanten Impulse. Der Grund dafür sind vor allem die stagnierenden Budgets der IT-Abteilungen beziehungsweise Rechenzentren. Sie geben nur wenige Mittel für neue Projekte frei. Das führt dazu, dass mittlerweile nicht nur die Anforderungen nach neuen Projekten, sondern auch die Finanzierung aus den Fachabteilungen kommen.
Laut der Untersuchung bleibt die schon seit längerem herrschende Diskrepanz zwischen Anforderungen der Fachabteilungen und Leistungen der IT nicht ohne Konsequenz für externe Berater. Der Trend geht immer stärker in Richtung höherwertiger Dienstleistungen, wie IT-Strategie, IT-Architektur- und Geschäftsprozessberatung.
Höherwertige SAP-Services
SAP-Anwender erwarten von den Service-Anbietern hochwertige, innovative und maßgeschneiderte Dienstleistungen, um entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette besser aufgestellt zu sein. Der Studie zufolge gibt es eine hohe Nachfrage nach den strategischen und den IT-Architektur-bezogenen Services. Rund 40 Prozent der Firmen kaufen so genannte Strategic Consulting und Solution Delivery Services bei den SAP-Beratern ein. Der Bedarf wird in den kommenden zwei Jahren noch steigen.
Gründe für die wachsende Nachfrage liegen in den hohen Anforderungen, für die sich die Anwender nicht gewappnet sehen. Dazu gehört unter anderem, dass die Firmen den Nutzen ihrer Systeme besser erkennen wollen.
Die Wirtschaftlichkeit der bestehenden Systeme ist ein weiterer Punkt, der auf der Agenda der SAP-Anwender ganz oben steht. Bei vielen Systemen werden hierzu Vorschläge zur Optimierung von den Beratern erwartet. Außerdem sind die Nutzenausweitung bestehender SAP-Lösungen sowie die Kompensation fehlenden SAP-Know-hows durch externe Berater wichtige Gründe für mehr Beratung.
Bei den Firmen, die weniger Beratung wollen, ist bei 55 Prozent die Kosteneinsparung ein wesentlicher Grund gegen mehr SAP-Consulting. Die Initiative zur Senkung der Ausgaben bei den Beratungsleistungen geht in der Regel von der IT-Abteilung aus.
Der Analyse zeigt, dass die Anforderungen an die SAP-Service-Provider mit den Ansprüchen an die zeitökonomische Realisierung von Projektschritten steigen. Darunter fallen unter anderem die technologischen Entwicklungen rund um Netweaver und SAP ERP 2005 sowie der zunehmenden Nachfrage nach Integration von SAP- und Non-SAP-Anwendungen. Das bedeutet für die Service-Anbieter, dass vor allem die Anforderungen an ihre Technologie-Kenntnisse zunehmen. Darüber hinaus erwarten die Anwender Branchenkompetenz und ein Engagement zur Steigerung der Projektqualität.
Für die Studie "SAP Services 2006 - Neue Herausforderungen für Anbieter von SAP-Dienstleistungen" befragte Techconsult 200 deutsche Anwenderunternehmen ab 250 Mitarbeiter.