Künstliche Intelligenz wäre in Unternehmen weiterverbreitet, wenn es genug qualifizierte Mitarbeiter gäbe. Dagegen hält Cloud Computing in Unternehmen starken Einzug. So lauten zwei Ergebnisse des European Technology Index 2018 der Anwaltskanzlei DLA Piper.
Die Skalierbarkeit der Cloud gilt den meisten Unternehmen als der größte Vorteil.
Karrierepläne und Trainings halten Unternehmen für die besten Mittel, für die Weiterqualifizierung ihrer Mitarbeiter.
Für AI-Projekte mangelt es Unternehmen ganz besonders an Fachkräften.
Blockchain-Technologie verstärkt die Fachkräftesorgen nochmals
Digitalisierung ist keine Reise mit einem definierbaren Ziel, sondern ein ständiger Prozess. Diese Erkenntnis setzt sich bei europäischen Entscheidern durch. Das erklärt jedenfalls die internationale Anwaltskanzlei DLA Piper in ihrem "European Technology Index 2018". Dieser beinhaltet acht Punkte.
DLA Piper beziffert den aktuellen Index auf 54 Zähler, also exakt so hoch wie 2016. Die Anwälte wollen das jedoch nicht als Stagnation verstanden wissen. Vielmehr erreichen einige der ehemals "aufkommenden" Technologien mittlerweile eine massenhafte Adaption, so ihre Interpretation. Der Index basiert auf Angaben von 350 Entscheidern aus Europa.
Auf drei dieser Trends soll hier näher eingegangen werden.
1. Cloud Computing
"Wir sind in eine neue Phase der Cloud-Adaption eingetreten: die Enterprise Cloud." So kommentiert Kit Burden, Partner und Global Co-Head des Technologiesektors bei DLA Piper, die Ergebnisse. Unternehmen haben sich an die Cloud gewöhnt, Vor- und Nachteile sind bekannt. Als größte Vorteile gelten die Skalierbarkeit der Systeme (51 Prozent der Nennungen), Konnektivität (38 Prozent) und Kostensenkung (33 Prozent). Nachteile sehen die Befragten bei Sicherheit und Datenschutz (47 Prozent), Kosten (43 Prozent) und im Finden erfahrener Vendoren (37 Prozent).
2. Recruitment/Mitarbeiterbindung
Der Fachkräftemangel und die daraus resultierenden Fragen rund um Neueinstellungen und Mitarbeiterbindung bleiben einer der wichtigsten Aspekte bei der Digitalisierung. 2018 ist Blockchain hinzugekommen, für die es noch zu wenig qualifizierte Mitarbeiter gibt.
Als wichtigste Einflussgrößen auf Neueinstellung nennen die Befragten die Flexibilität des Arbeitsmarktes (62 Prozent), die Mobilität der Angestellten (56 Prozent) und Bildung (47 Prozent). DLA Piper hat außerdem erfragt, was Unternehmen tun können, um die Qualität der Belegschaft zu steigern. Die Studienteilnehmer nennen berufliche Trainings (56 Prozent), Company Sponsorship (45 Prozent) und wiederum Bildung (38 Prozent). Als beste Methoden der Mitarbeiterbildung gelten Karrierepläne (59 Prozent), Schulungen (48 Prozent) und Verbesserungen bei der Work-Life-Balance (41 Prozent).
3. Artificial Intelligence (AI)
Die Akzeptanz für Künstliche Intelligenz (KI) steigt und die Vorbehalte nehmen ab, so die These von DLA Piper. Dennoch bremsen verschiedene Faktoren die Nutzung von KI-Systemen, und zwar vor allem der Mangel an qualifizierten Fachkräften (52 Prozent) und die erforderlichen Investitionen (46 Prozent). Mangelnde Akzeptanz wegen der Angst vor möglichem Arbeitsplatzabbau nennen dagegen "nur" noch 36 Prozent der Befragten - 2016 waren es mit 47 Prozent deutlich mehr.
In einer Gesamtbetrachtung spricht DLA Piper von einem Ende der "Wildwest-Ära" in der IT. Mit anderen Worten: Entscheider sind im Umgang mit der Technologie gereift.
Künstliche Intelligenz - ein Ratgeber
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Chatbots einsetzen Ein Chatbot kann eine Datenquelle sein, mit deren Hilfe Unternehmen mehr über ihre Mitarbeiter erfahren. Machine-Learning-Analysen von Fragen und Gesprächen können einzigartige und bisher nicht mögliche Einblicke liefern. So lassen sich zugrundeliegende Probleme aufdecken – und das vielleicht noch, bevor sich der Mitarbeiter dieser überhaupt bewusst ist.