Das hohe Image von "IT-Security made in Germany" ist nach Aussage des IT-Branchenverbandes BITKOM ernsthaft in Gefahr. Der Grund für diese schlechte Prognose ist der aktuellen Cybersecurity-Studie von BITKOM zu entnehmen, wonach in Deutschland Fachleute für dieses wichtige IT-Segment fehlen. Der Mangel soll sich in den kommenden Jahren sogar noch verstärken. "Erfahrene Spezialisten für IT-Sicherheit sind schon heute schwer zu finden", gibt BITKOM-Präsident Dieter Kempf zu bedenken. Das erschwere den Kampf von Unternehmen und Behörden gegen die wachsende Zahl der Cyberangriffe weiter mit der Folge, dass der weltweit gute Ruf deutscher IT-Security-Produkte bedroht sei.Vielen Unternehmen schenken notwendigen Sicherheitsmaßnahmen sich laut Studie nicht die gebührende Aufmerksamkeit. Nur jedes dritte mittelständische Unternehmen besitze derzeit ein Sicherheitskonzept.
Nachfrage in allen Branchen gleichermaßen hoch
Für die Expertenumfrage zur Cybersecurity befragte BITKOM 63 führende IT-Sicherheitsexperte, die Hälfte davon aus der ITK-Branche. Die Befragung fand im Juni 2011 statt.
Die Nachfrage nach Sicherheitsexperten kommt demnach aus allen Wirtschaftsbereichen gleichermaßen. Besonders hoch ist der Bedarf an qualifiziertem Personal indes bei Anbietern von IT-Sicherheitsprodukten und -dienstleistungen. Die Hälfte der Unternehmen dieser beiden Bereiche sieht die Anzahl der Beschäftigten in dem entsprechenden Bereich ihres Betriebes um mehr als zehn Prozent wachsen. Insgesamt will jede vierte Organisation des privaten oder öffentlichen Sektors ihre Sicherheitsabteilung in ähnlichem Umfang verstärken.
Zu wenige Qualifizierungsangebote
Hintergrund für den wachsenden Fachkräftemangel im Bereich der IT-Sicherheit sind nach Angabe von Kempf zu wenige Qualifizierungsangebote. Dazu Kempf: "Wir brauchen nicht nur Experten für die technische Sicherheit, sondern auch Fachleute für die Organisation von Sicherheit in den Anwenderunternehmen, also Sicherheitsmanager." Der BITKOM fordert generell, IT-Sicherheit und das Management von IT-Risiken in der technischen und betriebswirtschaftlichen Ausbildung an Hochschulen stärker zu berücksichtigen.