Bei vergleichsweise niedrigen Risiken erziele sie große Gewinne, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Amtes der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) im ostspanischen Alicante, die zusammen mit Europol erstellt wurde.
In dieser ersten EU-weiten Bewertung der Bedrohungslage im Bereich des geistigen Eigentums wird betont, dass die meisten auf dem EU-Markt vertriebenen Fälschungen weiterhin außerhalb Europas - vor allem in Asien - produziert werden. Gleichzeitig sei aber eine steigende Tendenz bei der Herstellung in Europa zu beobachten.
Neben den traditionellen gefälschten Warenkategorien wie Kleidung, Schuhen und Luxusgütern würden von organisierten kriminellen Netzwerken zunehmend auch Erzeugnisse gehandelt, die "eine potenzielle Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen". Dazu gehöre zum Beispiel der Handel mit gefälschten Arzneimitteln zur Behandlung schwerer Erkrankungen, der wohl zunehme.
Illegale digitale Inhalte
Der Bewertung zufolge werden illegale digitale Inhalte weiterhin online über sogenannte BitTorrent-Portale und Peer-to-Peer-Netzwerke, aber zunehmend auch über sogenannte "Cyberlocker" verbreitet. Die Eigentümer dieser Plattformen erzielten Gewinne dank digitaler Werbung, die häufig Mainstream-Anzeigen von großen Marken umfasse. In vielen Fällen würden diese Webseiten auch verwendet, um Kunden mit Phishing-Techniken anzusprechen oder um Malware zu verbreiten.
"Durch unsere Zusammenarbeit mit Europol wollen wir die Bemühungen der Strafverfolgungsbehörden bei der Bekämpfung von Straftaten auf dem Gebiet des geistigen Eigentums unterstützen, wobei wir uns vor allem auf das Internet konzentrieren", erklärte der Exekutivdirektor von EUIPO, Christian Archambeau. (dpa/rs)