Die Bundespolizei FBI warnte in der Nacht zum Donnerstag vor fortlaufenden Attacken mit dem Erpressungstrojaner Ryuk. Solche Software verschlüsselt typischerweise den Inhalt von Computern und verlangt Lösegeld mit Versprechen, die Daten wieder freizugeben. Bei einer weltweiten Attacke dieser Art mit dem Trojaner WannaCry war im Mai 2017 auch die Arbeit britischer Krankenhäuser beeinträchtigt.
IT-Sicherheitsexperten vermuten eine russische oder zumindest osteuropäische Gruppe Cyberkrimineller hinter Ryuk. Das genaue Ausmaß der aktuellen Attacken auf amerikanische Krankenhäuser blieb zunächst unklar. "Mehrere Krankenhäuser sind bereits erheblich von der Ryuk-Ransomware betroffen, ihre Netzwerke wurden abgeschaltet", sagte der Technikchef der IT-Sicherheitsfirma Mandiant, Charles Carmakal. Die Kliniken müssten dadurch zum Teil Patienten umleiten, was längere Wartezeiten für dringend notwendige Behandlungen bedeuten könne.
Laut Medienberichten waren Krankenhäuser in den Bundesstaaten New York, Oregon und Minnesota betroffen. Der Gründer der IT-Sicherheitsfirma Hold Security, Alex Holden, sagte dem Fachblog "Krebs On Security", laut Online-Chats wollten die Angreifer Ryuk in 400 medizinischen Einrichtungen platzieren.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA erreichte am Mittwoch wieder fast 79.000. Erst vergangene Woche war mit mehr als 83.000 Ansteckungen an einem Tag ein Rekord erreicht worden. In den meisten Bundesstaaten wird ein Anstieg verzeichnet. (dpa/rs)