Daran hätten sich sowohl neue als auch bestehende Investoren beteiligt, darunter die US-Investmentbank Goldman Sachs, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Berlin mit. Mit dem Geld wolle man unter anderem das Wachstum im lukrativen US-Markt vorantreiben, wo die Firma seit 2020 aktiv ist.
Raisin mit einer Bewertung von über einer Milliarde Euro zählt zu den bedeutensten Finanz-Start-ups hierzulande und ist mit der Plattform "Weltsparen" groß geworden. Privatanleger können darüber die Angebote für Tages- oder Festgeld vieler Geldhäuser vergleichen und Geld auch im Ausland anlegen, wo Banken oft höhere Zinsen zahlen als in Deutschland. Darüber hinaus hat Raisin Sparpläne für Indexfonds (ETFs) und Investments in Kryptowährungen im Angebot. Die Firma macht neben Deutschland und den USA auch in mehreren europäischen Ländern Geschäfte und arbeitet mit rund 400 Partnerbanken zusammen.
Das Unternehmen hat in jüngster Zeit stark von den steigenden Zinsen profitiert, die Tages- und Festgelder für Sparer wieder attraktiv machen. Allein in den vergangenen sechs Monaten sei das verwaltete Kundenvermögen um 30 Prozent auf nun über 38 Milliarden Euro gewachsen, hieß es. Das Unternehmen sei seit einem halben Jahr profitabel und habe die Marke von einer Million Kunden überschritten.
Nennenswerte Finanzierungsrunden sind in der deutschen Start-up-Branche selten geworden, da sich Investoren wie Wagniskapitalfonds mit Geldspritzen zurückhalten. Die zinssensible Tech-Branche ist vom starken Zinsanstieg besonders betroffen. So sind die Investments in deutsche Start-ups 2022 eingebrochen. (dpa/ad)