"Für die Entwicklung der Strategie haben wir ein gemeinsames Prozedere zwischen den Geschäftsbereichen und der IT etabliert", berichtet Rainer Janßen, CIO der Münchener Rück. Kriterium für diskutierte Technologien sei die Frage, wie diese "die Geschäftsziele bestmöglich unterstützen können".
Aktuell geht es jedoch darum, die Anwendungslandschaft zu konsolidieren. SAP und Microsoft liefern die Standards; lediglich unvermeidliche Anpassungen werden vorgenommen. Eigenentwicklungen gibt es nur dann, wenn ein geschäftlicher Vorteil winkt.
Outsourcing mit dem Ziel, die operative Verantwortung auf externe Dienstleister zu übertragen, sieht Janßen bei der Münchener Rück nicht gegeben. Der CIO bezeichnet die Verlagerung von Aufgaben wie der Betreuung der Infrastruktur oder des rund um die Uhr zur Verfügung stehenden Helpdesks als "Outtasking". Die Kontrolle der Prozesse behält sich der Konzern vor.
Für die internen Projekte unterhält die Münchener Rück eine spezielle Projektorganisation. Sie kümmert sich bei der Zusammenführung der Backoffice-Landschaft unter dem Namen "Gloria" um die Anpassung der SAP-Lösung. Im Vorfeld haben die IT-Fachkräfte zusammen mit den Geschäftsleuten die Anforderungen formuliert. Der Roll-out soll im dritten Quartal nächsten Jahres in München beginnen, in den internationalen Niederlassungen ab 2006.
Das Budget für 2004 steigt dadurch. Allerdings sieht Janßen den Finanzbedarf der IT am Anschlag; in den kommenden Jahren soll der Etat wieder schrumpfen. Mit der Gesamt-Performance ist der CIO zufrieden: "Wir sind laut Benchmark unserer Peer Group um zehn Prozent voraus."