Mozilla will laut der aktuellen Roadmap im zweiten Quartal 2012 eine Firefox-Version ausliefern, die für die Metro-UI von Windows 8 optimiert ist. Einen Überblick über den aktuellen Stand der Entwicklung gibt der UI-Designer Brian R. Bondy in seinem Blog. Demnach fühle sich der Prototyp von der Metro-Version von Firefox so an wie die Android-Version von Firefox, die ebenfalls für Touch-Displays angepasst ist. Der Prototyp biete auch bereits alle wichtigen Funktionen, die man von einem Browser erwarte. Dennoch liege noch viel Arbeit vor den Entwicklern, denn es müssten noch einige Design-Fragen geklärt und die Plattform-Integration abgeschlossen werden.
Der Prototyp der Metro-Version von Firefox basiert auf den Code von Fennec XUL, der ursprünglich auch bei der Android-Variante verwendet werden sollte, dann aber aus Performance-Gründen durch nativen UI-Code für Android ersetzt wurde. Unter Windows 8 habe man aber bisher keinerlei Performance-Probleme registriert, selbst dann nicht, wenn der Code in einer virtuellen Maschine abgespielt wird. Die Vorteile von Fennec liegen außerdem auch darin, dass er Multi-Prozess-fähig sei.
In der vergangenen Woche wurde dem Firefox-Prototypen für Windows 8 die Unterstützung für die Metro-Snap-Funktion hinzugefügt: Eine App kann an den rechten oder linken Rand "angedockt" werden, während im Hauptbereich weiter mit dem Browser gesurft wird. Ebenfalls hinzugefügt wurden die Möglichkeiten, um Dateien im Browser zu öffnen und zu speichern. Und obwohl eine Metro-App wie von Microsoft vorgegeben in einer gesicherten Sandbox läuft, kann der Anwender jede beliebige Datei auf dem Rechner in dem Browser öffnen.
Außerdem unterstützt der Firefox-Prototyp auch den so genannten "Windows 8 Search contract". Wird über die Charm-Leiste von Windows 8 die Suchfunktion aufgerufen, dann werden bei Anzeige der Suchergebnisse auch die von Firefox gelieferten Informationen berücksichtigt. Wird in dem Sucheingabefeld eine URL eingegeben, dann öffnet sich in diese in Firefox. Ebenso wird auch der "Windows 8 Share Contract" bereits unterstützt, den Metro-Apps dafür nutzen können, um bequem Inhalte über den "Share"-Button in der Charm-Leiste zu teilen.
Brian Bondy geht in seinem Blog-Eintrag auch auf die Frage ein, wieso überhaupt eine Firefox-Version für die Metro-UI von Windows 8 entwickelt wird. Ein fantastischer Browser unter Metro werde zum Standard-Browser und wenn sich der Anwender für einen Standard-Browser für Metro entscheide, dann werde dieser Browser auch automatisch zum Standard-Browser für die Desktop-Oberfläche von Windows 8. Das gilt letztendlich auch umgekehrt: Anwender könnten sich von einem Browser abwenden, wenn dieser nicht die Metro-Oberfläche unterstützt und zu einem Browser wechseln, der sowohl die Metro- als auch die klassische Deskop-Oberfläche unterstützt.
Fantastisches Firefox-Erlebnis für Metro
Bondy: "Selbst wenn die User mehr Zeit auf der Desktop-Oberfläche verbringen, könnte ein wirklich guter Metro-Browser dazu führen, dass die User die Standard-Einstellung ändern. Ein Browser mit einer hervorragenden Metro-Unterstützung kann somit auch signifikant den Marktanteil eines Browsers beeinflussen." Und Bondy fügt hinzu: "Es ist für uns unheimlich wichtig, dass wir ein fantastisches Firefox-Erlebnis für Metro liefern, dass tief in die Plattform integriert ist und auch schnell ist und viele Funktionen bietet. Windows ist die Plattform mit den meisten Usern und hat damit den größten Effekt auf die Marktanteile." (PC-Welt)