Das Studienergebnis widerlegt das Vorurteil, dass kontinentaleuropäische Länder am Outsourcing weniger interessiert seien als die Briten. In Frankreich haben bereits 20 Prozent der Vorstände Geschäftsprozesse ausgegliedert oder sind BPO gegenüber aufgeschlossen. Großbritannien liegt mit 17 Prozent dahinter, dicht gefolgt von Deutschland. Hier wird jedoch in den kommenden drei Jahren noch mit einem rapiden Wachstum gerechnet. In den Niederlanden und Skandinavien sind die Firmen dem Outsourcing gegenüber nicht sehr aufgeschlossen. Diese Länder scheinen sich mehr auf die interne Einführung von Business Process Management (BPM) zu konzentrieren.
Dabei sind laut der Studie die Vorteile von Business Process Outsourcing unbestreitbar, insbesondere für Branchen wie Energiewirtschaft, Telekommunikation und Finanzdienstleistungen. Interne Ressourcen werden entlastet, spezialisiertes Wissen und wegweisende Technologien sind zu immer flexibleren Gebührenmodellen verfügbar.
Typische Prozesse, die sich für eine Auslagerung eignen, sind unter anderem die Beantwortung von Kundendienstanfragen, die Bearbeitung von Devisentransaktionen, Software-Entwicklung, Installation von Hardware- und Software-Upgrades und die Lohnbuchhaltung.
In vielen Unternehmen wird das BPO jedoch weiterhin kritisch gesehen. So denken 52 Prozent der Firmen nicht aktiv über die Auslagerung von Geschäftsprozessen nach. Um den aufsichtsrechtlichen Vorschriften zu genügen, investieren die Betriebe allerdings in Software für das BPM (Business Process Management).
Für die Studie wurde eine Anzahl von privaten und öffentlich zugänglichen Quellen zusammengefasst. Zudem wurde eine Befragung unter Vorstandmitgliedern von europäischen Top-Unternehmen durchgeführt.
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