Eine klare wettbewerbsstrategische Ausrichtung von Aktivitäten im Bereich mobiler Technologien ist demnach Voraussetzung, damit der Einsatz von Notebooks, PDAs oder Handys tatsächlich gegenüber dem Mitwerber Vorteile bringt.
Für 94 Prozent der befragten Unternehmen sind mobile Technologien nämlich eine Möglichkeit, Wettbewerbsvorteile zu erlangen. 92 Prozent gehen davon aus, dass sie dadurch Qualitätsvorteile erzielen können. 71 Prozent rechnen sowohl mit Qualitäts- als auch mit Kostenvorteilen.
Wichtigstes Ziel beim Einsatz mobiler Technologien ist für 92 Prozent die Erhöhung der Prozessgeschwindigkeit. 85 Prozent nannten die Steigerung der Informationsqualität. Für mehr als die Hälfte spielt die Etablierung eines innovativen Images eine entscheidende Rolle.
Eine ebenso große Zahl nannte die Senkung unternehmensinterner Prozesskosten als Hauptziel. Vier von zehn Befragten versprechen sich von mobilen Technologien geringere firmenübergreifende Prozesskosten.
Einsatz im Büro und im Vertrieb
Am häufigsten kommen mobile Anwendungen im Büro (87 Prozent), beim Intranetzugang (72 Prozent) und in Vertrieb und Service zum Einsatz (56, beziehungsweise 45 Prozent). Als weitere Einsatzgebiete sehen die Studienteilnehmer künftig die Bereiche "Mobile Ortung und Verfolgung", den mobilen Einkauf und die mobile Überwachung.
Dabei wird mobilen Technologien im Vertrieb (60 Prozent), im Service (58 Prozent) und beim Internetzugang (46 Prozent) derzeit das höchste Potenzial zuerkannt, um sich vom Wettbewerb zu differenzieren.
Ähnlich sehen die Zahlen bei der Frage nach den Möglichkeiten zur Kostensenkung durch den Einsatz mobiler Geräte aus. Hier glauben mehr als die Hälfte, dass dies im Vertrieb und im Büro sowie beim mobilen Service (50 Prozent) der Fall sein könnte.
Die DGMF geht jedoch davon aus, dass das bereits vorhandene Potenzial an entsprechenden Anwendungen nur dann zu Kostensenkungen führt, "wenn eine vollständige Systemintegration erfolgt und die Mobilanwendungen in die klassischen E-Business-Anwendungen eines Unternehmens integriert sind".
Strategien fehlen
Genau daran mangelt es jedoch. 40 Prozent der Firmen habe noch keine Strategie für den Einsatz ihrer mobilen Geräte entwickelt, obwohl diese die grundlegende Voraussetzung ist.
Im Größenvergleich zeigte sich, dass vier Fünftel der DAX-30-Unternehmen, aber nur zwei Drittel des Mittelstands entsprechende Strategien haben. Bei Großunternehmen verfügt knapp die Hälfte über keine entsprechende Strategie.
Ein Grund dafür könnte sein, dass jeweils etwa ein Fünftel der Befragten angab, nicht genügend wirtschaftliches oder technologisches Know-how zu haben, um diese Technologien erfolgreich einzusetzen.
Das müsse in den betroffenen Unternehmen schnellstmöglich aufgebaut und durch Service-Provider ergänzt werden, rät die DGMF. Ein weiteres Problem ist, dass in mehr als 20 Prozent der Unternehmen die notwendigen Verantwortlichkeiten nicht klar geregelt sind.
So ist es wenig verwunderlich, dass jedes fünfte Unternehmen keine Auskunft darüber geben konnte, ob seine mobilen Aktivitäten erfolgreich sind. Für knapp zwei Drittel sind sie eine Erfolgsstory, für 17 Prozent dagegen nicht.
Die Einführung von Controlling-Maßnahmen hält die DGMF für eine zentrale Voraussetzung, um hier einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess in Gang zu setzen.
IT-Etats sollen steigen
Die hehren Ziele, die sich Unternehmen mit mobilen Anwendungen gesteckt haben, spiegeln sich auch in den Etatplanungen für die IT wider. Derzeit haben nur sechs Prozent der Unternehmen mehr als ein Fünftel ihres IT-Budgets dafür reserviert. Bis 2007 sollen es 17 Prozent der Firmen sein.
Die Mehrzahl hat aktuell jedoch weniger als zehn Prozent des IT-Etats für mobile Technologien vorgesehen. Doch weniger die Höhe des Budgets als vielmehr dessen enge Abstimmung mit den Zielen und den für die Zielerreichung erfolgreichen Maßnahmen seien für den Erfolg entscheidend, schreibt die DGMF.
An der Studie "Mobile Business: Zielsetzungen, Strategien, Einsatzfelder" beteiligten sich 108 Führungskräfte von DAX-30, Groß- und mittelständischen Unternehmen.
Insgesamt wurden 2.200 Führungskräfte aus den Bereichen Konsumgüter, Banken und Versicherungen, IT, Telekommunikation und Elektronik, Maschinen-, Fahrzeug- und Anlagenbau, Chemie sowie Ver- und Entsorgung befragt. Die Studie entstand in Zusammenarbeit von DGMF und dem Beratungsunternehmen KI AG.