Shared Service Center im Bereich Human Resources (HR) rechnen sich. Wie eine Analyse der Personalberatung Hewitt Associates ergeben hat, konnten 70 Prozent der 19 deutschen und 44 anderen europäischen untersuchten Großunternehmen, die dieses Modell betreiben, durchschnittlich ein Viertel ihrer jährlichen Gesamtkosten einsparen. "Mit der voranschreitenden Globalisierung wächst der Stellenwert von HR Shared Service Centern. Sie standardisieren die HR-Dienstleistungen und schaffen dadurch die organisatorischen und prozessualen Voraussetzungen, um länderübergreifend einheitliche HR-Strukturen und -prozesse zu implementieren", begründet Nelson Taapken, Projektleiter der Studie..
HR Shared Service Center (HR SSC) bestechen vor allem durch Schnelligkeit, unternehmerisches Handeln, geringe Fehlerquoten und Kundenorientierung. Gleichartige Prozesse aus verschiedenen Bereichen werden an einer internen zentralen Stelle gebündelt, um qualitative und quantitative Vorteile zu erzielen. Auch in Deutschland haben sich HR SSC laut Hewitt vielerorts als Service-Delivery-Modell etabliert. Allerdings bestehe noch Nachholbedarf beim Umfang und der Vertiefung der Prozesse. So wickeln deutsche HR SSC im Schnitt 4,6 Prozesse ab, im europäischen Durchschnitt sind es dagegen 7,7 der insgesamt 14 abgefragten HR-Abläufe. Am weitesten verbreitet sind Lohn- und Gehaltsabrechnungen, die Mitarbeiterverwaltung sowie die Administration der Lohnnebenleistungen. Dagegen werden HR Reporting, Vergütung, internationale Entsendungen und Personalbeschaffung hierzulande wesentlich seltener in ein HR SSC verlagert als im übrigen Europa.
70 Prozent der befragten Unternehmen konnten durch die Einführung eines HR SSC ein Viertel der jährlichen Kosten einsparen. 23 Prozent haben sogar noch mehr eingespart. Und immerhin 47 Prozent konnten ihre Kosten zwischen zehn und 25 Prozent senken. Zudem gab mehr als die Hälfte der Unternehmen an, durch das HR SSC die Zufriedenheit der Geschäftsbereiche gesteigert zu haben. In der Einführungs- und Testphase sind Mitarbeiter und Führungskräfte allerdings oft unzufrieden mit den HR-Leistungen, erst später steigt die Zufriedenheit. "In der Einführungsphase müssen sich alle Beteiligten an die neuen Strukturen gewöhnen. Oft ist das HR SSC zu diesem Zeitpunkt noch nicht voll einsatzfähig," begründet Projektleiter Taapken.