Auf dem Weg von der isolierten Business-Intelligence-Lösung zur umfassenden Enterprise Intelligence läuft derzeit einiges schief, behauptet Andrew Kellett, Senior Research Analyst bei der Butler Group. Er sagt: "Unternehmen sind unglaublich gut im Erobern von Kundendaten. Sie haben hart daran gearbeitet, Gigabytes an Informationen in einer Vielzahl an individuell kontrollierbaren Datenbanken anzuhäufen - aber damit enden die guten Nachrichten leider auch schon." In Sachen Datennutzung und -Qualität hapere es gewaltig.
Fünf Jahre Geld lang das Falsche gekauft
Kellett geht davon aus, dass in den vergangenen fünf Jahren zuviel Geld für diverse ineffektive Datenabfrage-Tools ausgegeben worden ist. Letztlich kreisen die erhobenen Informationen maximal innerhalb einzelner Abteilungen. Durch mangelnde Integration und Standardisierung gelingt es seiner Ansicht nach nicht, das Potenzial von Business Intelligence auszuschöpfen und die vielen Informationen über die Kunden in Mehrwert für das Unternehmen umzuwandeln.
Einer der Knackpunkte: BI-Lösungen gelten historisch als Software für einen kleinen Kreis technik-affiner User. Butler-Analyst Kellett hält BI jedoch grundsätzlich zum firmenweiten Einsatz für fähig. Dabei räumt er ein, dass weite Teile der Belegschaft von den Möglichkeiten der Technologie noch überzeugt werden müssen - von der Führungsriege, die gern einen Alleinanspruch auf Kundendaten erhebt, abwärts.
Integration und Standardisierung geht für Kellet mit Vereinfachung einher. So rechnet er aus, dass weniger komplizierte Lösungen Wartungs- und Einarbeitungskosten sparen. Der viel größere Benefit resultiere für die Firmen jedoch aus den Wettbewerbsvorteilen, sobald das Wissen über die Kunden firmenweit genutzt wird.
Andrew Kellett fordert: "Die Ära der isolierten Nutzung multipler BI-Lösungen ist überholt und ineffizient und muss zu einem Ende gebracht werden."
Die Vorraussetzungen dafür sieht der Analyst erfüllt. Anbieter wie Produkte rund um das Thema Business Intelligence seien gereift, die grundsätzliche Akzeptanz in der Wirtschaft sei ebenfalls vorhanden. Nun liege es an den Unternehmen, BI-Lösungen effizient einzusetzen.