Drei von vier Arbeitnehmern wären einverstanden, weniger zu verdienen, wenn sie dafür flexibler arbeiten könnten. Im Schnitt würden sie auf elf Prozent ihrer Vergütung verzichten. Das geht aus der Umfrage "Flexible Working 2009" hervor, die Dynamic Markets im Auftrag von Avaya in sechs europäischen Ländern durchgeführt hat.
Insbesondere Menschen mit Kindern möchten gern selbst entscheiden, wann und von wo aus sie arbeiten. Glaubt man Dynamic Markets, steigert eine solche Work-Life-Balance mit der Zufriedenheit des Mitarbeiters auch seine Produktivität und Loyalität.
Die Studie zeigt allerdings, dass Deutsche dem europäischen Schnitt hinterherhinken. Hierzulande würden "nur" 67 statt 75 Prozent der Befragten zugunsten von Flexibilität auf Geld verzichten. Das mag damit zusammenhängen, dass variable Arbeitszeiten und -orte schon fast etabliert sind: 72 Prozent der deutschen Studienteilnehmer geben an, bereits jetzt flexibel arbeiten zu können (Durchschnitt: 66 Prozent). Inwieweit die Umfrageergebnisse verallgemeinert werden können, sei dahingestellt. Die Zahlen bestätigen jedoch eine repräsentative Analyse des Branchenverbandes Bitkom zum selben Thema.
Ein weiteres Ergebnis: Mitarbeitern wird umso mehr Flexibilität zugestanden, je weiter oben in der Hierarchie sie sitzen. So gaben 83 Prozent der Befragten aus dem gehobenen Management an, sie könnten flexibel arbeiten, aber nur 63 Prozent der Studienteilnehmer aus dem unteren Management.
Ein weiterer Grund - neben Kindererziehung - für den Wunsch nach dynamischen Arbeitsmodellen ist der Anfahrtsweg. Laut der Studie haben neun von zehn Beschäftigten (91 Prozent) im Schnitt einen Arbeitsweg von 70 Minuten. Zwei Drittel fahren mit dem Auto. Zeit und Benzingeld würden sie gern öfter sparen.
Dynamic Markets hat für die Studie "Flexible Working 2009" im Auftrag des Anbieters Avaya 3.518 Angestellte in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Russland und Spanien befragt. Darunter sind 501 Deutsche.