Zu den Top-Themen der CIOs weltweit gehören Cloud Computing und Virtualisierung. Das hat der US-Marktforscher Gartner in einer Untersuchung zu den Top-Technologie-Trends für das Jahr 2010 festgestellt.
In zwei Jahren zur Cloud
Eine europaweite Umfrage von Brocade, einem Anbieter von Netzwerklösungen, unter 200 CIOs in Großunternehmen und in mittelständischen Firmen bestätigt diesen Trend.
So planen derzeit 60 Prozent der befragten IT-Leiter in Europa die Umsetzung eines Cloud-Computing-Modells in den nächsten zwei Jahren, um Geschäftsanwendungen über das Internet zu beziehen oder Geschäftsdaten als Storage-as-a-Service in einer virtuellen Umgebung zu speichern.
In erster Linie wollen CIOs auf diese Weise IT-Kosten senken. Das gaben 30 Prozent der Befragten gab an. Aufgrund der krisenbedingten restriktiven Kostenpolitik im Hinblick auf die IT-Budgets sehen die IT-Verantwortlichen dafür in Cloud Computing ein probates Mittel.
Auch durch Virtualisierungskonzepte können CIOs IT-Betriebskosten sparen, denn diese ermöglichen die Konsolidierung von Servern im eigenen Rechenzentrum. 21 Prozent der Umfrageteilnehmer wollen dadurch die Effizienz und 16 Prozent die Flexibilität der IT-Prozesse verbessern.
Der Mittelstand hält sich noch zurück
Dabei gibt es deutliche Unterschiede zwischen Großunternehmen und mittelständischen Firmen im Hinblick auf die Geschwindigkeit bei der Umsetzung von Cloud Computing. Über ein Viertel der Großunternehmen plant die Cloud-Einführung innerhalb von zwei Jahren, elf Prozent sogar binnen der nächsten zwölf Monate.
Im Gegensatz dazu stehen kleinere und mittelständische dem Bezug von Software und Services aus der Wolke eher verhalten gegenüber. Nur 42 Prozent der befragten IT-Verantwortlichen aus dem Mittelstand wollen innerhalb der nächsten zwei Jahre den Schritt in die Cloud wagen.
Private Clouds zuerst
Doch auch bei Cloud Computing ist nicht alles Gold was glänzt. So bezeichneten 44 Prozent aller Befragten Sicherheitsbedenken und Kontrollverlust als größte Hürden für den Einstieg in die Cloud. Speziell große Konzerne investieren deshalb ihr Geld primär in den Aufbau privater Cloud-Infrastrukturen.
Das bedeutet, Unternehmen stellen Applikationen sowie individuell zugeschnittene Kapazitäten für Speicher und Rechenleistung über das eigene Rechenzentrum bereit. 17 Prozent der Befragten stellt derzeit auch Virtualisierungsprojekte aufgrund der hohen Komplexität zurück. 14 Prozent bezeichneten fehlende Bandbreiten als Hinderungsgrund für die Umsetzung von Cloud-Konzepten, 13 Prozent ungenügende Netzwerkinfrastrukturen.