Ford-Chef Alan Mulally ist einem Medienbericht zufolge unter den führenden Kandidaten für den Spitzenjob beim Software-Riesen Microsoft. Der 68-Jährige sei zunächst nicht interessiert gewesen, habe aber zuletzt immer mehr Gefallen an der Idee gefunden, berichtete das "Wall Street Journal"-Blog "All Things D" am späten Donnerstag. Noch vor wenigen Wochen hatte er in einem E-Mail an das Blog betont, er konzentriere sich darauf, Ford zu lenken.
Der langjährige Microsoft-Chef Steve Ballmer hatte im August den Rückzug binnen zwölf Monaten angekündigt. Bisher wurde Nokia-Chef Stephen Elop als ein aussichtsreicher Kandidat gehandelt. Elop kehrt mit der Übernahme der Handy-Sparte von Nokia zu seinem früheren Arbeitgeber Microsoft zurück. Er sei weiterhin vorn im Rennen mit dabei, hieß es jetzt bei "All Things D". Aber in jüngster Zeit habe es eine Verschiebung zu Gunsten Mulallys gegeben, weil er viel Erfahrung bei der Neupositionierung von Unternehmen habe. Mulally kam vom Flugzeugbauer Boeing zu Ford, der ebenso wie Microsoft seinen Sitz in Seattle hat. Ein weiterer Bewerber sei der frühere Skype-Chef Tony Bates.
Der neue Microsoft-Chef wird von einem Sonderausschuss des Verwaltungsrates ausgesucht, dem auch Gründer Bill Gates angehört. Der Konzern will sich unabhängiger von seinen Software-Produkten wie das PC-Betriebssystem Windows oder die Office-Büroprogramme machen und stärker auf das Geschäft mit Geräten setzen. Noch-Microsoft-Chef Steve Ballmer hat starke persönliche Verbindungen zu Ford. Sein Vater war Manager bei der Ford Motor Company in Detroit. (dpa/rs)