Freiberufler aus den Bereichen IT und Engineering fordern derzeit ein durchschnittliches Stundenhonorar von 73 Euro. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Stundensatzauswertung der IT-Projektbörse Gulp. IT-Freelancer verlangten damit im Februar 2012 im Durchschnitt den gleichen Stundensatz wie sechs Monate zuvor, jedoch einen Euro mehr als ein Jahr zuvor, im Februar 2011.
In Österreich fordern IT-Freiberufler aktuell drei Euro mehr pro Stunde als Selbstständige in Deutschland (76 Euro), in der Schweiz sind es 19 Euro mehr (92 Euro). Im Vergleich zur letzten Analyse vor sechs Monaten ist der Stundensatz der IT-Freelancer in Österreich um einen Euro angestiegen, in der Schweiz um zwei Euro.
Freie Administratoren kosten am wenigsten
Bei Gulp gehen momentan zahlreiche Angebote für Freiberufler ein. Im Januar 2012 wurden insgesamt 15.056 Projektanfragen an IT-/Engineering-Selbstständige gestellt, im Februar sogar 15.686 Anfragen. Bei der IT-Projektbörse spricht man von einem Rekordergebnis.
Den höchsten Stundensatz fordern Projektleiter mit durchschnittlich 81 Euro pro Stunde. Damit verlangen sie acht Euro mehr als IT-Freelancer im Schnitt und sogar 22 Euro mehr als die Freelancer mit dem niedrigsten Stundensatz, die Administratoren. Auf Platz zwei und drei hinter den Projektleitern folgen Berater und Trainer (77 und 72 Euro Stundensatz), an vierter Stelle Software-Entwickler mit einem durchschnittlichen Stundenhonorar von 68 Euro. Höhere Stundensätze als Administratoren fordern außerdem Qualitätssicherungs-Experten (67 Euro), Engineering-Freelancer (66 Euro) und Hardware-Entwickler (62 Euro). Sie alle verlangen aktuell entweder den gleichen Stundensatz wie im August 2011 oder ein geringfügig höheres Honorar.
Die Gulp-Stundensatzauswertung berücksichtigte in ihrer Analyse, welches Honorar Freiberufler in ihrem Gulp-Profil forderten und wie viel sie bei einem Projektabschluss tatsächlich erhielten. Selbstständige zwischen 30 und 35 Jahren erhalten im Schnitt Angebote zu 69 Euro - der Stundensatz liegt zwei Euro über ihrem geforderten. IT-Freelancer zwischen 40 und 50 Jahren fordern durchschnittlich 76 Euro pro Stunde, kontaktiert werden sie im Schnitt zu 74 Euro Stundensatz, also zwei Euro weniger. Bei den Freelancern zwischen 50 und 60 Jahren liegt zwischen Forderung (74 Euro) und Nachfrage (73 Euro) im Durchschnitt ein Euro.
Weniger jüngere IT-Freelancer
Seit einigen Jahren nimmt der Anteil der jüngeren IT-Freiberufler ab. Im Februar 2007 waren 65 Prozent der Selbstständigen in der Gulp-Datenbank jünger als 45 Jahre, aktuell sind es nur noch 44,8 Prozent. Auch der Anteil der unter 35-Jährigen ist in den vergangenen fünf Jahren zurückgegangen: Im Jahr 2007 waren 14,4 Prozent der Freelancer unter 40 Jahren, 2012 sind es neun Prozent. Die größte Gruppe der IT-Freiberufler stellen aktuell mit 47,1 Prozent Freelancer zwischen 40 und 50 Jahren. Im Jahr 2007 waren es 43,3 Prozent.
Generell zeigt die Gulp-Auswertung: Je mehr Berufserfahrung der Freiberufler vorweisen kann, desto höhere Stundensätze kann er fordern. IT-Freelancer mit weniger als zehn Jahren Berufserfahrung verlangen ein durchschnittliches Stundenhonorar von 63 Euro, vor fünf Jahren waren es noch 58 Euro. Mit weniger als 15 Jahren Berufserfahrung fordern Freiberufler im Schnitt 70 Euro pro Stunde, im Februar 2007 waren es 68 Euro. Selbstständige mit 15 bis 25 Jahren Erfahrung tragen aktuell im Schnitt 75 Euro in ihr Gulp-Profil ein, Freiberufler mit mehr als 25 Jahren Berufserfahrung verlangen 77 Euro.
Gulp, Projektbörse und Personalagentur für IT und Engineering, führt die Stundensatz-Auswertung seit 1998 halbjährlich durch. Grundlage der Analyse bilden die Stundensatzforderungen, die die in die Gulp-Profiledatenbank eingetragenen IT-/Engineering-Freiberufler in ihrem Profil angeben.