Die Großaktionärin der Axel Springer SE, Friede Springer, schenkt einen großen Teil ihrer Anteile am Medienkonzern ("Bild", "Welt") dem Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner und überträgt ihm darüber hinaus die Stimmrechte an ihrem verbleibenden Aktienpaket. Er kauft rund 4,1 Prozent der Aktien der 78-Jährigen, zusätzlich wird der 57-Jährige rund 15 Prozent als Schenkung erhalten - so kontrollieren künftig beide dann jeweils rund 22 Prozent, wie das Unternehmen am Donnerstag in Berlin mitteilte. Döpfner steht seit 2002 an der Spitze des Konzerns, bislang hält er knapp drei Prozent der Aktienanteile. Friede Springer stattet zugleich die gemeinnützige Friede Springer Stiftung mit weiterem erheblichen Vermögen aus.
Springer als einer der größten Medienkonzerne Europas hat in der Vergangenheit massiv ins Digitale investiert. Im vergangenen Jahr ging der Konzern mit Sitz in Berlin und mehr als 16.000 Mitarbeitern eine strategische Partnerschaft mit dem US-Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts (KKR) ein mit dem Ziel, schneller im Digitalen zu wachsen.
KKR ist Großaktionär, hält aber nicht die Mehrheit. Der Konzern peilt an, weltweit Marktführer im digitalen Journalismus und bei digitalen Rubrikengeschäften wie zum Beispiel Job- oder Immobilienportalen zu werden. Springer zog sich dazu in diesem Jahr auch nach 35 Jahren von der Börse zurück. Der Umsatz des Konzerns lag 2019 bei 3,11 Milliarden Euro und der bereinigte Konzernüberschuss bei 263,7 Millionen Euro.
Friede Springer betonte in der Mitteilung: "Ich habe immer gesagt, dass ich für Kontinuität im Unternehmen sorgen werde. Die Zukunft des Hauses ist mir ein Leben lang sehr wichtig." Sie habe eine ideale Lösung gefunden, um die Zukunft von Axel Springer und die ihrer Stiftungen abzusichern und beide Sphären wie bisher voneinander zu trennen. "Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich mit Mathias meinen Nachfolger gefunden habe." (dpa/rs)