Seit etwa fünf Jahren rücken Anwendungen und ihre Leistung in den Fokus von IT-Abteilungen, so die Analysten von Gartner. Die Finanzkrise verstärkt diese Entwicklung, weil IT-Chefs Investitionen und ihren Nutzen stärker beweisen müssen. Das ist jedoch bei der Vielzahl von Applikationen alles andere als einfach.
Die Bewertung von Anwendungen wird dadurch erschwert, dass ihnen zum Beispiel durch Modelle wie Shared Services nicht genau zugeordnet werden kann, wie viel Strom sie verbrauchen. Laut Gartner verschwimmen die Grenzen zwischen Applikation und Infrastruktur.
Die Analysten haben 19 Anbieter von Application Performance Monitoring Tools unter die Lupe genommen und einen "Magischen Quadranten" erstellt. Dieser orientiert sich an den Kriterien "Ability to execute" und "Completeness of vision". Die Hersteller teilen sich in Leader, Herausforderer, Nischenanbieter und Visionäre auf.
Die "Ability to execute" mass Gartner beispielsweise an den Features und Services der jeweiligen Produkte und an ihrem Preis. Die Analysten klopften Support und die Fähigkeit des Anbieters ab, flexibel auf die Bedürfnisse des Marktes zu reagieren. Ein weiterer Punkt waren die Erfahrungen der Kunden.
Bei der "Completeness of vision" untersuchte Gartner Marketing-Strategie und Geschäftsmodell der verschiedenen Anbieter. Dabei ging es zum Beispiel auch um Innovationspotenzial und die Fähigkeit, sich an Märkte in verschiedenen Regionen der Erde anzupassen.
CA, Compuware, HP und Quest Software führen
Eine relative Mehrheit von sieben Firmen sieht Gartner als Nischenanbieter. Das sind Amberpoint, Fluke Networks Systems AVIcode und Inetco. Außerdem zählen NetIQ (Attachmate), MQSoftware und SL dazu.
In allen anderen Kategorien finden sich jeweils vier Anbieter wieder. Leader dürfen sich CA, Compuware, HP Software and Solutions und Quest Software nennen.
Herausgefordert werden sie von IBM Tivoli und Nimsoft. Außerdem gelten Opnet Technologies und Oracle als Herausforderer. Die Gruppe der Visionäre schließlich stellen Nastel, Optier und Precise sowie Progress Software.
Dass Gartner sieben von 19 Firmen als Nischenanbieter bezeichnet, mag als Zeichen für die mangelnde Reife des Marktes gesehen werden. Die Analysten trauen den Herstellern aber Entwicklungspotenzial zu.