Die Geschäftsführerin der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, Jella Benner-Heinacher, bemängelte im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur, die wirklichen Probleme des Konzerns seien auch nach dem Machtwort des Aufsichtsrats ungelöst.
Der Ceconomy-Aufsichtsrat hatte am Donnerstagabend die Trennung vom bisherigen Vorstandschef Jörn Werner bekanntgegeben. Er hatte sein Amt erst im März angetreten. In einer außerordentlichen Sitzung berief das Kontrollgremium stattdessen den Aufsichtsrat Bernhard Düttmann zum vorläufigen neuen Konzernchef für die nächsten zwölf Monate. Der Finanz-Experte hatte bereits zwischen Januar und März dieses Jahres im Vorstand der Ceconomy ausgeholfen.
Als Grund für die Trennung von Werner nach nur sieben Monaten nannte Aufsichtsratschef Jürgen Fitschen unterschiedliche Auffassungen über die Führung des Unternehmens. Medienberichten zufolge soll es in den vergangenen Monaten auch zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Werner und dem MediaMarktSaturn-Chef Ferran Reverter gekommen sein.
Düttmann wird nicht nur neuer Vorstandschef von Ceconomy. Er wird zudem Arbeitsdirektor und verantwortet neben Personal künftig die Strategie des Konzerns. Die Umsetzung der Strategie soll durch ein neues Gremium sichergestellt werden, dem neben dem Ceconomy-Vorstand auch die Geschäftsführung von MediaMarktSaturn angehört.
Benner-Heinacher mahnte, nötig sei eine neue Konzernstruktur, die dafür sorge, dass die Holding Ceconomy und die wichtigste Tochter MediaMarktSaturn an einem Strang ziehen. Der Elektronikhändler steckt seit geraumer Zeit in der Krise - nicht zuletzt wegen des Wettbewerbs im Online-Handel. (dpa/rs)