Zwischen Tür und Angel

"Fünf Fragen, Herr Krieg!"

02.05.2005

Was steht auf Ihrer Prioritätenliste ganz oben ?

Die Ausgründung unseres IT-Betriebes in ein Joint Venture mit Gedas erfolgreich umzusetzen. Fast ein Drittel meiner Mitarbeiter wechselt dorthin. Außerdem starten neue strategische Projekte, etwa durch Videoanalysen die aktuellen Passagiere in den einzelnen Terminalbereichen zu zählen.

Was halten Sie eigentlich von dem Thema "Voice over IP"?

Den Kampf zwischen der "IP-Fraktion" und den "klassischen Telefoner" verfolge ich mit Interesse. Diese Konkurrenz nutzt uns auf der Kostenseite. Wegen unserer hohen Anforderungen an Verfügbarkeit und Redundanz setzen wir noch nicht auf VoIP. Bei einer neuen Großinvestition, wie dem Bau des Terminals 3 in Frankfurt, wird das Thema neu bewertet.

Welche Technologie wird Ihrer Meinung nach in nächster Zeit die größte Wirkung haben?

Die gesamte Palette der mobilen Kommunikation, Datenerfassung und -verarbeitung. Sicher ist, dass es dadurch einen Produktivitätsschub mit Folgen für den Arbeitsmarkt geben wird. Mit aller Kraft müssen wir uns dabei für den Schutz der Privatsphäre einsetzen.

Was ärgert Sie zurzeit am meisten ?

Mehr noch als Besitzstandsdenken, Bürokratie und andere populären Kritikpunkte an unserem Land ärgert mich, dass die öffentliche Diskussion keine positiven Leitbilder und Visionen liefert. Wir wissen doch aus der Mitarbeiterführung, dass nach der Kritik gemeinsame Ziele stehen müssen, damit wir wirklich besser werden.

Welches Buch lesen Sie gerade?

"Faktor Vier" von Ernst Ulrich von Weizsäcker und A. & H. Lovins. Sie beschrieben schon 1995, wie sich mit halbiertem Naturverbrauch der doppelte Wohlstand erreichen lässt. Für mich ein Leitbild, mit dem Europa die gewünschte Rolle als wachstumsstärkster Wirtschaftsraum erfüllen kann.