Was steht auf Ihrer Prioritätenliste ganz oben?
Einklang zwischen Beruf und privatem Umfeld zu schaffen. Ich beobachte an vielen Kollegen und mir, dass wir immer mehr in beruflichen Herausforderungen versinken und uns nur schwer die Balance zum Privatleben gelingt. Als CIO versuche ich zu vermitteln, dass IT nicht nur Geld kostet, sondern auch Wert stiftet. Verheißungsvolle Aussagen wie "IT ist eine strategische Waffe" reichen nicht. Es besteht ein extrem hoher Kommunikations- und Erklärungsbedarf, um Nicht-ITlern unsere Leistung im Business-Sinne darzulegen.
Was halten Sie eigentlich von dem Thema "Innovationsmanagement"?
Das Wort suggeriert, dass man Innovationen und Fortschritt managen und planen kann. Aber dies trifft nur bedingt zu. Auch wenn man geplant und strukturiert den Weg insbesondere zur deutschen Wissensgesellschaft gehen muss, so sind doch viele der bedeutenden Innovationen mehr Ergebnis des Zufalls, der unglaublichen Energie Einzelner oder visionärer Sponsoren, die Raum für Kreativität und Versuch zulassen.
Welche Technologie wird Ihrer Meinung nach in nächster Zeit die größte Wirkung haben?
Technologien, die unserer demographischen Entwicklung in Zentraleuropa Rechnung tragen. Hier stehen für mich drei Dinge im Vordergrund: Mobilität, Kommunikation und "Personal Wellness & Health".
Was ärgert Sie zurzeit am meisten?
Es gelingt uns nicht, ein plausibles Konzept für die Verknappung des Arbeitsangebots zu entwickeln. Dass einerseits die Zahl der Arbeitslosen wächst und wir andererseits permanent die Produktivität in traditionellen Industriesektoren steigern, verschärft dieses Problem. Der IT-Verantwortliche trägt täglich dazu bei, indem er effizienzsteigernde Prozess- und IT-Lösungen etabliert.
Welches Buch lesen Sie gerade?
Dan Brown: Sakrileg (kurzweilige Lektüre).