Süßer die Kassen nie klingeln. Ob Krise oder nicht - zum Jahresende wird an Geschenken nicht gespart und kräftig eingekauft, ob im klassischen Einzelhandelsgeschäft, im Warenhaus oder über das Internet. Festliche Erledigungen kosten Zeit und Energie, was liegt da näher als das heimische World Wide Web.
Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer ist angesichts der Umfrage voller Optimismus: "Für bis zu 23 Millionen Deutsche ist das Web die ideale Shopping-Meile im Weihnachtseinkauf. Computerspiele, Handys, PCs, Flachbild-Fernseher und Digitalkameras sind besonders beliebte Geschenke." Gerade bei diesen Produkten gibt es sehr große Preisunterschiede, sodass sich der günstigste Einkauf über Suchmaschinen oder spezielle Webseiten mit Preisvergleichen leichter und schneller ergibt als durch das mühevolle Abklappern von Fußgängerzonen oder Shoppingcentern.
Laut den Studienergebnissen haben 1,4 Millionen der Online-Shopper ihre Geschenke für Weihnachten bereits im Web eingekauft. Aber bekanntlich geht der große Ansturm erst so richtig im Dezember los, wobei der bequeme Einkauf von zuhause aus auch seine zeitlichen Grenzen kennt: Schließlich sollen die Geschenke noch rechtzeitig per Post eintreffen. Das bedeutet umgekehrt, dass der größte Teil der Besorgungen wie schon in den Vorjahren auch off-line erfolgen wird.
Die Marktforscher von forsa haben herausgefunden, dass sich vor allem junge Erwachsene ihre Geschenke im Netz besorgen: "In der Altersgruppe von 18 bis 44 Jahren geht jeder Dritte online auf Shopping-Tour. Dagegen wollen nur drei Prozent der Senioren ab 60 Jahren diese Möglichkeit nutzen." Ebenso gebe es Unterschiede zwischen den Geschlechtern: "Während 23 Prozent der Männer Präsente im Web ordern, sind es bei den Frauen nur 18 Prozent."
Beamte kaufen häufiger im Web als Schüler und Studenten
Und ein Vergleich der Berufsgruppen zeigt laut forsa, dass Beamte deutlich mehr im Internet einkaufen. Denn 41 Prozent der Beamten besorgen demnach Weihnachtsgeschenke im Web – gegenüber 32 Prozent der Schüler und Studenten. Bei den Arbeitern sind es dagegen nur 14 Prozent. Dies lässt darauf schließen, dass sich unterschiedliche Einkaufsgewohnheiten im Internet je nach den bisherigen Erfahrungen und den sozialen Milieus herausgebildet haben.
Eines konnten Forsa und Bitkom allerdings nicht ermitteln: Ob die Krise jetzt schon vorbei ist und das allgemeine Konsumklima wieder angezogen hat. Das Weihnachtsgeschäft, wenn es denn wieder vorbei ist und definitive Zahlen und nicht nur Prognosen vorliegen, ist für diese allgemeine Tendenz nur ein Indikator unter mehreren. Jetzt muss dann nur noch fleißig eingekauft werden.