Trotz Airdrop

Gartner-Analystin glaubt weiter an NFC

18.06.2013 von Peter Müller
Airdrop in iOS 7 gilt als sicherer Hinweis, dass Apple auch im kommenden iPhone keinen NFC-Chip einbauen werde. Wie Apple erklärt, benötigt man für das Teilen von Dateien über Airdrop keinerlei Konfiguration, zum Einsatz kommen lediglich Bluetooth und Wi-Fi.

Craig Federighis Scherz, man müsse nicht mit dem iPhone durch den Raum wandern und herumfuchteln, um Bilder, Videos, Links und anderes mit anderen zu teilen, verstehen die meisten als klare Absage an NFC.

Nicht so streng sieht das jedoch die Gartner-Analystin Carolina Milanesi. Freilich sei der Seitenhieb auf die Vorgehensweise unter NFC ein Indiz dafür, dass Apple in das iPhone des Baujahres 2013 tatsächlich keinen NFC-Chip verbauen werde, auf Dauer könne sich Apple dem Trend jedoch nicht entziehen. Zwar könne man mit Airdrop wunderbar Daten mit anderen iOS-Usern oder gar mit Mac-Anwendern austauschen, aber nicht mit den Nutzern anderer (mobiler) Betriebssysteme. Milanesi geht sogar so weit, Airdrop als Übergangstechnologie anzusehen. Wenn Apple zu einem späteren Zeitpunkt tatsächlich auf NFC setze, könne man auf dann älterer Hardware sich wenigstens mit Airdrop behelfen.


Tim Cook hält die vielleicht heikelste Keynote seiner bisherigen Laufbahn: Der komplette Umbau des so wichtigen iPhone-Systems.

Mitteilungszentrale: Eine neue Übersicht verrät, was heute alles wichtig wird.

Control Center: Lange gewünscht, jetzt real. Über einen einfachen Fingerstreich erreichen wir jetzt endlich Schnelleinstellungen.

Ein Wisch von unten nach oben erlaubt es, WLAN oder Bluetooth schnell ein- und auszuschalten, den Taschenrechner aufzurufen oder den Blitz als Taschenlampe einzuschalten.

iTunes Radio: Der viel besprochene Radiodienst ist Teil von iOS 7. Hier hören wir gestreamte Musik aus dem Netz.

Die virtuellen Radiosender sind Playlisten, die nach Musikstil zusammengestellt werden. Direkt gezielt ein Album oder Lied auswählen ist nicht möglich. iTunes Radio finanziert sich über Werbung oder ist Bestandteil von iTunes Match.

Apple will mit dem Dienst vermutlich Verkäufe im iTunes Store anheizen. Nutzer sollen leichter neue Musik entdecken - formuliert das Unternehmen.

Der Datenaustausch Air Drop kommt auf das iPhone und iPad. Als Teil des "Teilen"-Menüs kann man jetzt Dateien und Dokumente direkt mit umliegenden Freunden teilen. Dies funktioniert erst ab dem iPhone 5 und iPad 4.

Der Empfänger erhält eine Mitteilung. Die Beteiligten brauchen laut Apple einen iCloud-Account. Die Verbindung kommt über Adhoc-Wi-Fi zustande.

Alle Dateien, die man am iPhone "senden" oder "teilen" kann, lassen sich per Air Drop verschicken.

iCloud Schlüsselbund: Wer möchte, kann seine Passwörter auch in einem neuen Passwortmanager von iCloud speichern. Dies soll Logins erleichtern. Meldungen wie die Spionage-Affäre rund um die NSA dürften das Vertrauen der Nutzer in solche Cloud-Dienst auf US-Boden nicht erhöht haben.

Siri im Auto. Mit dem richtigen Auto gibt es jetzt nicht nur einen einfachen Knopf für Siri im Auto, sondern das Autodisplay zeigt auch Inhalte einiger Apple-Apps. Telefonate oder Routenanweisungen erscheinen dann auf dem Armaturenbrett. Dies klappt nur bei Autos, die diese Funktion unterstützen. Die ersten davon sollen bald auf den Markt kommen. Bei der ersten Version von "Siri Eyes Free" hatte es fast ein Jahr gedauert, bis die ersten passenden Autos nach Deutschland kamen.

Diese Firmen wollen im kommenden Jahr kompatible Autos auf den (US-)Markt bringen.

NFC-Dienste werden bisher wenig angenommen, trotz der Vorteile der Technologie. Apple verspricht zwar eine Verschlüsselung des Datentransfers über Airdrop, aufgrund der geringen Reichweite der Verbindung ist die NFC-Kommunikation aber nur schwer zu knacken, betont der Analyst Jack Gold: "Leute eine Straße weiter, können meine NFC-Kommunikation nicht entschlüsseln." (Macwelt)