Je besser die Wirtschaftslage, umso schlechter das Sicherheitsbewusstsein - darauf lassen sich Aussagen des US-Marktforschers Gartner über IT-Security zuspitzen. Die Analysten haben ausgerechnet, dass Unternehmen weltweit im laufenden Jahr durchschnittlich fünf Prozent ihres IT-Budgets für IT-Sicherheit ausgeben werden. Voriges Jahr waren es noch sechs Prozent. Damit waren die Security-Etats von 2008 auf 2009 leicht gestiegen, nun sinken sie wieder.
In diesem Jahr setzen Entscheider klare Prioritäten: Identity- und Access-Management (IAM) steht ganz oben auf der Liste, so Gartner. Laut Research Director Vic Wheatman interessieren sie sich beim Zugangs-Management vor allem für Lösungen, die Anwendern ein Single-Sign-On ermöglichen.
Außerdem wollen die Unternehmen in Data Loss Prevention, Antiviren-Software, Firewalls und Intrusion Prevention investieren. Ein übergreifender Trend ist Sicherheit in der Cloud.
Nach wie vor sollen die Kosten - auch für IT-Security - möglichst gering gehalten werden. Wheatman erwartet daher zweierlei: Dienstleister werden sich auf härtere Vertragsverhandlungen einstellen müssen und mehr Entscheider ziehen den Einsatz von Open-Source-Lösungen in Betracht.
Laut Wheatman haben im vorigen Jahr insbesondere der öffentliche Sektor sowie Banken und Finanzdienstleister Geld für IT-Sicherheit bereitgestellt. Der Analyst führt das auf regulatorische Anforderungen zurück.
IT-Sicherheitsausgaben schwer zu erfassen
Allerdings schränkt der Marktforscher die Aussagekraft seiner eigenen Zahlen ein. Es sei nicht einfach, IT-Sicherheitsausgaben zu erfassen, so Wheatman - der Bereich umfasse auch indirekte Kosten. Er appelliert an Entscheider, sich eine bessere Übersicht zu verschaffen. Leider führt der Analyst diesen Gedanken nicht weiter aus.