Die Vorteile von In-Memory Computing (IMC) hält der US-Marktforscher Gartner für überzeugend. Schneller, flexibler, kostengünstiger - Gartner sieht darin nicht nur Herstellerversprechen. Die Analysten gehen davon aus, dass In-Memory bis Ende des Jahres 2015 einen Durchdringungsgrad von 35 Prozent erreicht haben wird. Diese Zahl bezieht sich auf Konzerne und große Mittelständler.
Gartner begründet diese Einschätzung in der Studie "Predicts 2013: In-Memory Computing - growing gains, but also growing pains" mit der schnellen Reifung der entsprechenden Anwendungs-Infrastruktur und den weiter sinkenden Preisen bei Halbleitern. Analyst Massimo Pezzini schreibt: "Das endlose Fallen der Preise für DRAM und NAND-Flash, das Aufkommen von SSD-Technik und die Reifung spezifischer Software-Plattformen machen es möglich, das IMC erschwinglicher und bedeutsamer für IT-Organisationen wird."
Als Treiber innerhalb der Unternehmen nennt Gartner unter anderem den Bedarf an höherer Performance und Skalierbarkeit der Anwendungen sowie die steigenden Anforderungen durch 24/7-Betrieb und den wachsenden Bedarf an Real-Time-Analysen von immer mehr und sich immer schneller verändernden Daten.
Das reine Kostensenken steht dabei nicht im Vordergrund, so die Analysten. Schlagworte wie die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit fallen häufiger.
Ein Spaziergang wird der Weg zu In-Memory Computing wohl für die wenigsten CIOs. Glaubt man Gartner, werden sie mit einigen Stolpersteinen rechnen müssen. Konkret nennen die Analysten folgende:
5 Stolpersteine auf dem Weg zu In-Memory
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In-Memory Computing verändert Anwendungslandschaft und Design-Paradigmen ("DRAM is the new disk, disk is the new tape"). Damit müssen sich Informatiker erst vertraut machen. Ihr Vertrauen hält sich aber noch in Grenzen ("Wenn die Daten In-Memory sind, woher weiß ich dann, dass die nach einem System-Crash noch da sind?")
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Einerseits bescheinigen die Analysten In-Memory Computing wachsende Reife, andererseits stellen sie fest, wie schwierig die aktuelle Praxis aussieht: Inkonsistente Technology-Packages, funktionelle Überschneidungen und wenig Integrationsfähigkeit erschweren CIOs die Arbeit. Zudem mangelt es dem fragmentierten Herstellermarkt an Standards.
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Es gibt zu wenig Best Practices. "Noch", schreibt Gartner optimistisch.
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Das Entwerfen einer In-Memory-basierten Anwendungs-Infrastruktur ist eine komplexe Angelegenheit, die hohe Management- und Debugging-Fähigkeiten erfordert.
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Gute und fähige Hersteller und Service-Provider sind nicht leicht zu finden. Das macht die Suche teuer.
Dennoch rückt Gartner nicht von der Prognose ab, dass sich In-Memory Computing durchsetzen wird. Wegen der erwartbaren Vorteile dürften Investitionen gegenüber dem Business gut vertretbar sein, so die Analysten. Entscheidern geben sie Folgendes mit auf den Weg:
4 Tipps für Entscheider
1. Ein kleines Team zusammenstellen, das den In-Memory Computing-Einsatz innerhalb des Unternehmens vorbereitet und beispielsweise einen Proof of concept erarbeitet,
2. sich mit der Business-Seite zusammensetzen und künftige Initiativen besprechen. Herausfinden, welche konkreten nahen Ziele In-Memory Computing wie unterstützen kann,
3. einen holistischen Ansatz verfolgen, das heißt, langfristige Strategien und kurzfristige taktische Ziele unterscheiden und
4. Produkte wählen, die "IMC Inside"-basiert sind. Laut Gartner punkten sie bei Skalierbarkeit und Performance.