Noch vor wenigen Jahren bot sich in IT-Abteilungen ein vergleichsweise leicht nachvollziehbares Bild. Unternehmen stellten den Mitarbeitern die mobilen Geräte zur Verfügung, die für Berufliches genutzt wurden - etwa Blackberries. Die IT-Abteilung konnte genau nachvollziehen, kontrollieren und verwalten, welche Geräte und Applikationen genutzt wurden. So hatte die IT beispielsweise auch die Sicherheitseinstellungen der mobilen Geräte genau im Blick.
Doch so einfach wie das einmal war, ist es längst nicht mehr, erläutert eine aktuelle Gartner Research Note zu den Auswirkungen von Mobility. Mitarbeiter wollen verstärkt eigene Geräte wie das iPad oder das iPhone für Berufliches nutzen - und tun dies oft auch dann, wenn der Arbeitgeber es eigentlich nicht erlaubt. Eine große Herausforderung stellt die Vielfalt der Geräte dar - denn längst sind es nicht mehr nur zwei oder drei Blackberry-Modelle, die in einem Unternehmen benutzt werden, sondern eine Vielzahl von Smartphones und Tablets. All diese Geräte unterscheiden sich in Größe und Ausstattung.
Neben der Vielfalt der Geräte variieren auch die Angebote stärker als in der Vergangenheit - anstatt von früheren Universalapplikationen sind moderne Applikationen personalisierter gestaltet, um Nutzer zielgerichteter mit für sie relevanten Inhalten anzusprechen. Dabei beziehen sie zum Beispiel auch den Standort und frühere Aktivitäten des Nutzers ein. Gartner rechnet zukünftig mit kontextabhängigen mobilen Applikationen, die einfach, visuell ansprechend, interaktiv und überzeugend gestaltet sind. Diese Applikationen bieten ihren Nutzern einen ganz eindeutigen Mehrwert, das können zum Beispiel Informationen in Form von Audioerläuterungen sein, während man Auto fährt.
Veränderungen betreffen Mitarbeiter und Kunden
Mobile Applikationen werden die Prozesse im Unternehmen von Grund auf ändern, diese Veränderungen betreffen sowohl Mitarbeiter als auch Kunden. Die IT-Infrastruktur von Unternehmen muss diesen Wandel mitgehen und sich für die neuen Entwicklungen öffnen. Veränderungen muss es zum Beispiel bei der Organisation der Daten geben, denn Unternehmen müssen einen Weg finden, das hohe Datenvolumen sinnvoll zu verarbeiten und dabei gleichzeitig nicht die Kosten zu sprengen.
Beim Management mobiler Applikationen müssen Unternehmen darauf achten, dass Anforderungen an Sicherheit, Authentifizierung, Verfügbarkeit und Governance eingehalten werden. Besonders ausführlich geht der Report auf Sensordaten ein, etwa von einem GPS, Richtungs- oder Temperaturmessern. Denn wer im Unternehmen diese Daten sammeln möchte, muss sich mit weit mehr Fragen als der nach dem bestmöglichen Speicherort auseinandersetzen. Dazu zählen rechtliche Fragen, die Frage nach der Vergänglichkeit der Daten sowie nach der Genauigkeit der Daten. Bedeutend ist in diesem Zusammenhang auch die Frage nach der möglichen Verknüpfung zu anderen Ergebnissen, ohne die die Daten nur wenig aussagekräftig wären.
Drei Herausforderungen beim Einsatz mobiler BI
Die Gartner-Analysten rechnen beim Einsatz mobiler Applikationen mit einer neuen Welle von Business Intelligence-Anwendungen. Noch sind diese in der Regel auf Tablets beschränkt und relativ einfach gehalten. Bei bekannten Anwendungsfällen geht es meist eher um eine ansprechende Gestaltung wie beim Management Dashboard als um fortgeschrittene mobile Einsatzmöglichkeiten. Durch mobile BI können Unternehmen neue Nutzererfahrungen und komplexere Anwendungsfälle erschaffen.
Drei Herausforderungen:
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Die höchste Priorität gehört auch beim Thema mobile Applikationen der Sicherheit - dazu zählen Themen wie die Nutzerauthentifizierung und der gesicherte Zugang zu Unternehmensinformationen.
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Werden Unternehmensdaten auf einem mobilen Gerät abgespeichert, müssen Themen wie Governance und die Kontrolle über diese Daten geklärt sein - nur dann ist es möglich zu handeln, wenn das Gerät verloren geht oder gestohlen wird.
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Auch Schnelligkeit ist ein wichtiges Thema für mobile Applikationen. Soll eine Applikation bei ihren Werbeangeboten beispielsweise die Daten und den Standort eines Kunden einbeziehen, müssen die Reaktionszeiten stimmen. Schließlich soll sich der Kunde nicht bereits an einem anderen Ort befinden, wenn das Angebot ihn erreicht.
Die Gartner Research Note ist unter dem Titel "Effects of Mobility on Information Management" veröffentlicht worden. Autoren sind die Gartner-Analysten Roxane Edjlali, Nick Jones und Joao Tapadinhas.