Der Trend hin zu mehr, aber kürzeren und kleineren Verträgen sowie zum ständigen Nachverhandeln ist schon im Vorjahr deutlich geworden. Generell hat sich die Einstellung zum Outsourcing verändert: Es geht nicht mehr darum, schlicht Kosten zu senken, sondern um den Zugang zu Skills und Fähigkeiten zu einem Preis, der im eigenen Unternehmen - oder im eigenen Land - nicht möglich wäre.
Das neue Jahr sehen die Analysten nun als den Punkt, an dem die Dinge kippen. Zum Einen muss, wer künftig in Sachen Auslagern den Hut aufhat, seine Strategie immer genauer auf die Unternehmensziele abstimmen. Zum Anderen wird die Wahl der geeigneten Anbieter noch komplexer - Stichwort Multisourcing.
Insgesamt rechnet Gartner mit einem Marktwachstum von acht Prozent beim Outsourcing. Einen Verlierer gibt es trotzdem: Indien. Im einstigen Wunderland werden die Fachleute knapper und teurer, gleichzeitig wird die Konkurrenz aus China oder auch Osteuropa stärker.
Dabei sind US-amerikanische Unternehmen grundsätzlich eher als europäische bereit, sich offshore umzusehen. Ihre Ausgaben für Offshore-Dienstleister sind dreimal so hoch wie in der Alten Welt. Gartner erwartet jedoch, dass sich diese Lücke langsam schließt. Alle Outsourcing-Kunden werden sich über alle Standorte der Welt informieren, um die größtmögliche Effizienz zu erzielen.
Und noch ein weiterer Trend wird das Auslagern in diesem Jahr prägen: Software as a Service. Seit Dickschiffe wie Microsoft und SAP auf dieses Modell setzen, überdenken die Anwenderfirmen das traditionelle Outsourcing einmal mehr.
Kurt Potter, Research Director bei Gartner, stützt diese Thesen auf mehrere eigene Analysen.