Prognosen zu den Auswirkungen generativer künstlicher Intelligenz (Generative AI) auf Wirtschaft und Gesellschaft haben Konjunktur. Auch beim Marktforschungs- und Beratungshaus Gartner, bekannt und berüchtigt für seine mittel- bis langfristigen Einschätzungen neuer Technologien, steht das Thema auf der Agenda. In ihren "Strategic Planning Assumptions" für Business- und IT-Entscheider lehnen sich die Experten einmal mehr weit aus dem Fenster.
Schon 2024 wird die Europäische Union ein Gesetz verabschieden, das die Kennzeichnung KI-generierter Inhalte verlangt, erwarten die Auguren. Konkret geht es dabei um das sogenannte Watermarking, eine Art digitales Wasserzeichen für Content, das in Zusammenhang mit Generative AI schon seit längerem diskutiert wird. Weil GenAI-Tools wie ChatGPT und DALL-E immer realistischere Texte und Bilder erzeugen, halten es die Befürworter einer solchen Regelung für unabdingbar, ein System zu etablieren, mit dem sich KI-Inhalte eindeutig erkennen lassen.
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Derzeit würden noch weniger als ein Prozent sämtlicher Daten weltweit mithilfe generativer KI erzeugt, führen die Analysten aus. Doch bis 2025 könne der Anteil auf zehn Prozent steigen. Bis dahin werde KI beispielsweise auch in der Medikamentenentwicklung eine wichtige Rolle spielen. Rund die Hälfte aller einschlägigen Initiativen in diesem Bereich werde dann auf Generative AI zurückgreifen.
KI in der Softwareentwicklung im Kommen
Großes Potenzial für künstliche Intelligenz sehen die Analysten auch in der Softwareentwicklung. Sie prognostizieren, dass 30 Prozent aller Unternehmen im Jahr 2025 eine um KI-Elemente erweiterte Testing- und Entwicklungsstrategie implementiert haben. 2021 lag der Anteil bei fünf Prozent. Ähnliches sei beim Design von Websites und mobilen Apps zu erwarten. Rund 60 Prozent der damit verbundenen Arbeiten ließen sich mithilfe von Generative AI automatisieren.
Zu den potenziellen Einsatzgebieten generativer KI gehört auch das Marketing. Bis 2025 würden 30 Prozent des Marketing-Contents weltweit von GenAI erzeugt, erwartet Gartner. Vergangenes Jahr lag der Wert noch bei zwei Prozent. Derartige Marketing-Inhalte würden allerdings in der Regel durch Menschen ergänzt und geprüft.
Kollege Roboter zieht ins Büro ein
Heiß diskutiert werden seit jeher die Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf Arbeitsplätze und Job-Profile in Unternehmen. Auch dazu haben die Marktforscher eine Prognose parat: Mehr als 100 Millionen Mitarbeitende würden bis 2026 Roboterkollegen ("Synthetic Virtual Colleagues") engagieren, die sie bei der täglichen Arbeit unterstützen. Auch in ihrer Freizeit kämen sie um generative künstliche Intelligenz nicht herum. Für 2027 rechnet Gartner mit dem ersten Blockbuster, der zu 90 Prozent von generativer KI produziert wurde.